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Montabaur

Peter Fritz bildet im Westerwald Gleitschirmflieger aus: Warum Fliegen für ihn wie Yoga ist

Von Markus Scheid
Peter Fritz in seinem Element: Im Himmel über dem Westerwald. Wann immer es seine Zeit zulässt, geht der Fluglehrer selbst in die Luft und genießt – wie auf unserem Foto – den Blick über Montabaur. Wie lange ein Flug dauert und wie hoch Fritz dabei kommt, hängt von Thermik ab. Foto: privat
Peter Fritz in seinem Element: Im Himmel über dem Westerwald. Wann immer es seine Zeit zulässt, geht der Fluglehrer selbst in die Luft und genießt – wie auf unserem Foto – den Blick über Montabaur. Wie lange ein Flug dauert und wie hoch Fritz dabei kommt, hängt von Thermik ab. Foto: privat

Nein, völlig grenzenlos ist die Freiheit über den Wolken nicht. Aber bei Peter Fritz in Montabaur kann man lernen, wie frei man sich unter einem Gleitschirm fühlen kann.

Lesezeit: 4 Minuten
„Ich liebe diesen Beruf.“ Sonnengebräunt sitzt Peter Fritz in Shorts und T-Shirt an einem warmen Sommermorgen am Tisch und schwärmt – vom Gleitschirmfliegen und seiner Berufung. Der 60-Jährige ist Lehrer fürs Gleitschirmfliegen und hat sich in den vergangenen Jahren mit seiner Flugschule im Westerwald etabliert. In Montabaur sind die Gleitschirmflieger ...
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Angehender Pilot muss in Theorie und Praxis bestehen

Um das Gleitschirmfliegen zu erlernen, ist Höhe notwendig. In den Bergen reicht es, dafür von einer Wiese zu starten, die hoch am Hang über dem Talboden liegt. Im Mittelgebirge wie dem Westerwald gibt es diese einfache Möglichkeit nicht. Deshalb nutzen auch die Gleitschirmflieger eine Möglichkeit, die auch beim Segelflug zum Einsatz kommt: der Windenschlepp. Der Pilot steht dabei auf einer flachen Wiese und wird mit einem Seil in die Höhe gezogen. Je länger das Seil ist, desto mehr Höhe kann erreicht werden. In Montabaur bietet das Gelände des Segelflugvereins Montabaur für diese Art der Ausbildung den nötigen Platz. Paragliding Westerwald nutzt unter anderem aber auch eine Fläche in Oberhövels oberhalb des Siegtals für die Schulung.

Um zu lernen, wie man von einem Hang startet, müssen die Flugschüler in die Berge. Dafür organisieren die meisten zusammen mit der Flugschule eine Art Urlaubsreise in geeignete Regionen.

Neben der Praxis muss ein angehender Gleitschirmpilot – im Beamtendeutsch „Luftsportgeräteführer“ genannt – auch viel Theorie lernen. Meteorologie und Luftrecht zum Beispiel. So wie beim Autoführerschein muss der Pilot Können und Wissen auch in einer offiziellen Prüfung unter Beweis stellen. Besteht er sie, bekommt er eine Lizenz.

Klein und leicht

Der Gleitschirm ist ein sehr einfaches Fluggerät, das leicht ist und klein verpackt werden kann. Tatsächlich wiegt eine normale Ausrüstung zwischen 15 und 20 Kilogramm. Sie passt in einen großen Rucksack. Extreme Leichtvarianten wiegen nur wenige Kilogramm und passen in einen Turnbeutel. Ein Gleitschirm besteht aus speziell beschichtetem Kunststofftuch, damit die Luft nicht zu schnell durchströmt. Zwei Lagen Stoff sind an der Hinterkante und an den Seiten zusammengenäht, vorn gibt es große Öffnungen, durch die Luft ins Innere der Konstruktion strömen kann. So entsteht ein Flügel mit einem tragenden Profil.

Diese Konstruktion ist nicht steif. Anders als bei einem Flugzeug kann das Tuch in Turbulenzen weich werden oder sogar komplett „einklappen“. Wie man in solchen Situationen richtig reagiert, beziehungsweise wie man solche Situation möglichst verhindert, auch das lernen die Piloten in einer Flugschule.