Offenbach

Überblick: Land unter im Südwesten Deutschlands

in Blitz durchzuckt den Abendhimmel während eines Gewitters über den Frankfurter Bankentürmen. Am Frankfurter Flughafen wurden über 100 Starts und Landungen gestrichen.
in Blitz durchzuckt den Abendhimmel während eines Gewitters über den Frankfurter Bankentürmen. Am Frankfurter Flughafen wurden über 100 Starts und Landungen gestrichen. Foto: dpa

Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller – und Hagel, der bis zu einem halben Meter hoch steht: Während es im Norden sonnig blieb, ist es im Westen und Südwesten Deutschlands wieder zu Unwettern gekommen.

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Im Westen und Südwesten Deutschlands haben Unwetter am Dienstag vielerorts Schäden hinterlassen. Straßen wurden überflutet und Keller liefen voll – etwa in Hessen. Über Ober-Ohmen, einen Ortsteil der Gemeinde Mücke im mittelhessischen Vogelsbergkreis, sagte ein Feuerwehrsprecher: „Der ganze Ort ist abgesoffen.“

Am Frankfurter Flughafen wurden mehr als 100 Starts und Landungen gestrichen – wegen Gewittern in Europa, aber auch wegen eines Fluglotsenstreiks in Frankreich. Wegen drohender Gewitter wurde zwischenzeitlich die Abfertigung eingestellt. Flugzeuge konnten zwar noch landen, die Passagiere aber nicht aussteigen.

In Rheinland-Pfalz ereignete sich bei starkem Regen in Isenburg nördlich von Koblenz ein kleiner Erdrutsch, wie die Polizei mitteilte. Eine Bundesstraße wurde zeitweise gesperrt; Straßen und Keller waren mit Schlamm überflutet.

In der Verbandsgemeinde Kaisersesch im Kreis Cochem-Zell – ebenfalls in Rheinland-Pfalz – standen dicke Hagelkörner zwischenzeitlich bis zu einem halben Meter hoch. Im Eifelort Gamlen habe es rund 20 Minuten so stark gehagelt, dass das „Wasser wie ein kleiner Bach durch die Wohnung einer Frau gelaufen ist“, berichtete der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Kaisersesch. Der Hagel habe im Hof und auf der Straße bis zu einem halben Meter hoch gestanden.

Außerdem sei die Feuerwehr wegen mehrerer vollgelaufener Keller und wegen eines Aquaplaning-Unfalls mit einer leicht verletzten Frau auf der Autobahn 48 bei Kaisersesch ausgerückt. Die Autobahnpolizei sprach von einer Eisschicht, die kurzzeitig bis zu zwei Zentimeter dick gewesen sei.

Auch in Baden-Württemberg gab es Unwetter, die dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge in der Nacht auf Mittwoch anhalten sollten. Zu Überschwemmungen kam es etwa in Bruchsal.

Für Nordrhein-Westfalen meldete der Wetterdienst Kachelmannwetter ein schweres Gewitter über Duisburg. Unwetter, die für Sieger- und Sauerland sowie die Region Aachen angekündigt waren, blieben nach Feuerwehr-Angaben jedoch zunächst ohne größere Auswirkungen. Am Mittwoch vergangener Woche hatte ein Tornado am Niederrhein starke Schäden verursacht. Besonders betroffen war Viersen-Boisheim.

Am Pfingstdienstag hatten die DWD-Meteorologen für den Westen und Südwesten Deutschlands sowie fürs Alpenvorland vor Gewittern mit Starkregen, Hagel und Böen von bis zu 70 km/h gewarnt. Am Abend hieß es vom DWD: „Die Gewitter haben sich so weit abgeschwächt, dass keine Unwetterwarnungen mehr erforderlich sind. In der Nacht zum Mittwoch nimmt die Unwettergefahr weiter ab.“

Der Vorhersage zufolge kann es in der Südhälfte an diesem Mittwoch erneut zu Gewittern kommen, während es im Norden viel Sonnenschein gibt. dpa