Kommentar: Gut entschieden – auch ohne Terror

Markus Kuhlen
Markus Kuhlen Foto: Jens Weber

Die Terrorwarnung bei Rock am Ring, sie entpuppt sich nun als Luftnummer. Kein Anschlag war geplant, keine terroristische Aktion vorgesehen. War es also übervorsichtig oder gar falsch, das Festival mit seinen 87.000 Zuschauern zu unterbrechen, Zehntausenden den Auftritt einer der Hauptbands, für die sie viel Geld bezahlt haben, zu verwehren?

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Markus Kuhlen zur Unterbrechung von Rock am Ring

Nein. es war die einzig richtige Entscheidung. Denn es gab schlichtweg nach damaligem Wissensstand keine Alternative, die zu verantworten gewesen wäre. Falsche Namen, Verbindung zu Salafisten, ein Mann im Umfeld im Visier des Generalbundesanwalts: Wer vor diesem Hintergrund Zehntausende nicht vorsorglich schützt, handelt fahrlässig. Und das hat nichts mit vorauseilendem Gehorsam nach dem Versagen im Fall Amri zu tun, wie Veranstalter Marek Lieberberg wetterte. Oder mit einer wie auch immer gearteten Benachteiligung der Musikszene. Es gibt eine andere Begründung für diese Entscheidung: Man nennt es gesunden Menschenverstand.