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Nürburgring

Veranstalter geben sich entspannt: Wieso Lieberbergs ein positives Ring-Fazit ziehen

Von Anke Mersmann
Die Veranstalter von Rock am Ring: Marek Lieberberg und Sohn André
Die Veranstalter von Rock am Ring: Marek Lieberberg und Sohn André Foto: Anke Mersmann

Alles im grünen Bereich: So lässt sich knapp die Bilanz beschreiben, die Polizei, Rettungs- und Sanitätsdienst sowie – das mag angesichts des Besucherminus überraschen – auch die Veranstalter Marek und André Lieberberg von Rock am Ring 2018 ziehen.

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Vater und Sohn geben sich in der Pressekonferenz am Sonntag entspannt, anders als in den „drei traumatischen Jahren“ zuvor, wie André Lieberberg die Festivals unter dem Eindruck von Unwettern und Terroralarm bezeichnet: „Sie haben bei uns allen Spuren hinterlassen“, beteuert er. Insofern bezeichnet Lieberberg es als eine Erleichterung, sich in diesem Jahr mit den „ganz normalen Problemen eines Festivals befassen zu können“, sagt er: logistische Fragen, technische Dinge, das normale Geschäft. Ansonsten skizziert der Festivalmacher ein entspannt-freudiges Fest, das gefeiert wird.

Kein Problem sehen Vater und Sohn darin, dass in diesem Jahr etwa 20 Prozent weniger Besucher an den Ring gekommen sind. 71 400 sind es, eine Zahl, mit der die Lieberbergs gut leben können, wie sie versichern: Dass es doch so viele sind, die am Ring feiern, ist für Marek Lieberberg nach den drei schwierigen Jahren nicht selbstverständlich. Es habe zuletzt „genügend Gründe“ gegeben, dass Eltern vielleicht auch einmal ein Veto gegen einen Festivalbesuch ihres Kindes einlegen.

André Lieberberg geht im Gespräch mit unserer Zeitung nach der Pressekonferenz mehr ins Detail. Die turbulenten Vorjahre führt er für das Minus an: „Ich glaube, dass nur wenige andere Festivals eine solche Strecke überlebt hätten.“ Andere Gründe können sein, dass das Programm nicht jedermanns Geschmack trifft, die Preisgestaltung, die Vielzahl von Festivals, die allgemein weniger Tickets verkaufen. All das sei eine komplexe Gemengelage, aus der sich Schwankungen in den Kartenverkäufen ergeben. „Damit müssen wir umgehen und arbeiten“, sagt er. Rock am Ring ist nach wie vor eines der größten Festivals, die Zahlen – auch die finanziellen – sind für ihn zufriedenstellend. „Natürlich brechen mit 17.000 Besuchern Einnahmen weg – auf der anderen Seite bedeuten weniger Besucher aber auch weniger Kosten auf logistischer Seite“, sagt er. Zudem: Mit 77 Bands sind etwas weniger Künstler eingeladen als in den Vorjahren, wo je um die 90 Gruppen und Künstler spielten – auch, weil es ein Großraumzelt als vierte Bühne gab, was in diesem Jahr nicht mehr der Fall war.

Von unserer Redakteurin Anke Mersmann

Polizei und Rettungskräfte: Großes Lob für die Fans

Polizeidirektor Gerd Bertram spricht von einem ruhigen Festival: Zwölf Körperverletzungen waren zu verzeichnen, bei mehr als 70.000 Menschen ist das „eine alles andere als aufregende Zahl für uns“, sagt er und lobt die Fans für ihren friedlichen Umgang: „Die Fans von 2018 dürfen 2019 gern wiederkommen.“ Dem schließt sich DRK-Sprecher Thorsten Trütgen an: 3600-mal mussten der Rettungs- und Sanitätsdienst helfen, davon wurden 600 Fälle in ein Krankenhaus gebracht: „Das sind erwartbare Zahlen für eine Veranstaltung dieser Größe.“