Weckruf aus der TransportundLogistikbranche

Da der Berufskraftfahrernachwuchs fehlt und auch Marktteilnehmer als Folge von Marktbereinigung oder ungeklärter Unternehmensnachfolge ausscheiden, kann es für die Industrie und das produzierende Gewerbe dienlich sein, sich künftig feste Partner in der Transportbranche zu suchen und stabile Bindungen aufzubauen.
Da der Berufskraftfahrernachwuchs fehlt und auch Marktteilnehmer als Folge von Marktbereinigung oder ungeklärter Unternehmensnachfolge ausscheiden, kann es für die Industrie und das produzierende Gewerbe dienlich sein, sich künftig feste Partner in der Transportbranche zu suchen und stabile Bindungen aufzubauen. Foto: Foto: assetseller/stock.adobe.com

Interview Die Zahl der deutschen Speditionsunternehmen sinkt. Die verladende Wirtschaft sollte sichfrühzeitig orientieren und feste Partnerschaften mit Betrieben der Transport- und Logistikbranche eingehen, empfiehltIHK-Verkehrsausschussvorsitzender Joachim Altmann.

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Herr Altmann, es ist ein oft formuliertes Ziel, die Straßen zu entlasten und vor allem den Waren- und Gütertransport auf die Schiene oder andere Transportwege zu verfrachten. Wie bewerten Sie die künftige Entwicklung?
Wir alle wissen, dass der Straßenverkehr nahezu 80 Prozent der Transportleistung aller Verkehrsträger darstellt. Mal angenommen, wir würden zehn Prozent des Gütertransports von der Straße auf die Bahn verlagern, dies würde für die Bahn eine annähernde Steigerung der Transportleistung um 50 Prozent bedeuten. Dem ist die Bahn nicht gewachsen. Sie ist ein hervorragender Partner im Bereich Massentransporte und nicht zeitkritische Transporte, aber was wir derzeit mit Internethandel oder im Bereich von Transporten mit 24/48/72-Stunden- Laufzeiten erleben, das kann und will die Bahn nicht als Ziel sehen. Sie hat Trassenkontingente und Fahrpläne hierzu. Sie kann nicht „flexibel“ reagieren. Ich sage dies nicht wertend, sondern mit einem realistischen Blick und ich glaube, sie ist selbst auf dem besten Weg, dies zu erkennen.

Was heißt das für Ihre Branche?
Das Wachstum des Güterverkehrs auf der Straße wird in ganz Europa noch weiter vorausschreiten. Eine Zunahme von mindestens 15 Prozent in zehn Jahren ist prognostiziert.

Auch wenn Lkw-Fahrer fehlen? Die Branche sucht doch händeringend nach Nachwuchs...
Auch wenn das fahrende Personal fehlt. Wir müssen dann vielleicht andere „Behältnisse“ schaffen, also Maße und Gewichte und die Gesamttonnage neu definieren.

Sie verfolgen das Ziel, die Lkws länger zu machen?
80 Prozent aller Transporte sind volumengeprägt, das heißt, sie erreichen nicht das zulässige Gesamtgewicht eines Lkw von 40 Tonnen. Selbst wenn man die Lkw länger