Andernach

Großübung in Andernach: Rund 100 Einsatzkräfte proben den Ernstfall

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Die Versorgung von vermeintlich Verletzten nach einem Verkehrsunfall durch das Deutsche Rote Kreuz. Foto: St. Nikolaus-Stiftshospital/Susanne Unmack

Rettungskräfte und Krankenhäuser müssen auf viele unterschiedliche Katastrophenfälle gut vorbereitet sein. In Andernach wurden ein Brandszenario, ein Verkehrsunfall und damit ein Massenanfall von Verletzten am St.-Nikolaus-Stiftshospital geübt, teilt das Krankenhaus mit.

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Aus dem dritten Stockwerk des Personalwohnheims des St.-Nikolaus-Stiftshospitals steigt beißender Qualm nach draußen. Kurz darauf geht bei der Feuerwehr die Meldung ein: bestätigtes Feuer mit Personenrettung, mehrere Schwerverletzte und vermisste Personen. Minuten später sind die Freiwillige Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz einsatzbereit vor Ort. Zum Glück gehörte dieses Szenario nur zu einer Feuerwehrübung. Bei den fünf Verletzten handelte es sich um geschminkte Laienschauspieler der Jugendfeuerwehr. Während die Rettung in vollem Gange ist, wird ein schwerer Verkehrsunfall am Ernestus-Platz inszeniert: fünf weitere Verletzte, die zeitgleich mit den fünf Brandopfern gerettet und versorgt werden müssen.

Für die Leitstelle, die Einsatzkräfte und das Hospital bedeutet das: Ab jetzt handelt es sich um einen MANV, einen Massenanfall von Verletzten. „Bei einem MANV kommen die Ressourcen an die Grenzen. Deshalb müssen für eine solche Ausnahmesituation besondere Abläufe geübt werden“, berichtet Dr. Anke Türoff, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme. Die genauen Schadenszenarien waren vor den rund 100 Einsatzkräften geheim gehalten worden.

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Die Personenrettung aus einer scheinbar brennenden Wohnung im dritten Stock sowie das Löschen des Feuers durch die Freiwillige Feuerwehr.
Foto: St. Nikolaus-Stiftshospital/Susanne Unmack

Beteiligt waren die Freiwillige Feuerwehr mit Jugendfeuerwehr, das DRK mit Schnelleinsatzgruppe, Ärzte und Pflegekräfte des St.-Nikolaus-Stiftshospitals sowie 14 Blaulichtfahrzeuge. Beim Brandszenario galt es, fünf Verletzte aus einer Wohnung und dem Treppenhaus zu retten sowie das Feuer zu löschen.Wegen der starken Rauchentwicklung konnten sich die Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz nur kriechend fortbewegen.Zusätzlichen Stress verursachte der inszenierte Unfall eines Kameraden während des Atemschutzeinsatzes. Alle Geretteten wurden dem Sanitätsdienst übergeben.

DRK übernimmt Erstversorgung

Das DRK übernahm die Erstversorgung der Verletzten inklusive inszenierter Reanimation. Das Szenario Verkehrsunfall beinhaltete fünf Schwer- bis Schwerstverletzte. Beteiligt waren Sanitäter, der Leitende Notarzt, der Organisatorische Leiter des Landkreises Mayen-Koblenz sowie Mannschaften und Blaulichtfahrzeuge von DRK, DLRG sowie Katastrophenschutz. Es folgten die Erstversorgung der Verkehrsopfer sowie der Aufbau eines Versorgungszeltes, um die Patienten zeitlich versetzt in die Zentrale Notaufnahme des St.-Nikolaus-Stiftshospitals bringen zu können.

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Die Versorgung eines vermeintlich Schwerstverletzten im Schockraum der Zentralen Notaufnahme des St. Nikolaus-Stiftshospitals.
Foto: St. Nikolaus-Stiftshospital/Susanne Unmack

Eine erste Bilanz der Einsatzkräfte unter Leitung des stellvertretenden Wehrleiters Andreas Klemmer fällt positiv aus. Bereits jetzt steht für Cornelia Kaltenborn, Geschäftsführerin des St.-Nikolaus-Stiftshospitals, fest: „Diese Übung hat gezeigt, dass wir für die Sicherheit und Versorgung der Bevölkerung in Andernach und der Region jederzeit zur Verfügung stehen. Ich danke allen Beteiligten von Herzen für ihren enormen Einsatz.“ red