Wie schwierig es für die Polizei ist, Menschen auf die Schliche zu kommen, die Müll- und Papiercontainer anzünden, hat sich einmal mehr im Jahr 2019 gezeigt, als in der Großsiedlung Neuendorf nahezu täglich Abfallbehälter brannten.
Nachdem dort auch Autos in Flammen aufgingen, gab es eine groß angelegte Nachbarschaftsbefragung, die unsere Zeitung begleitete. Doch Augenzeugen melden sich nur äußerst selten. Der Polizei gingen dennoch mutmaßliche Täters ins Netz, als sie im Mai 2019 einen Müllcontainer in der Großsiedlung Neuendorf als Lockmittel präparierte und diesen unter anderem mittels Videoaufzeichnung und verdeckten Ermittlern überwachte. Drei der mutmaßlichen Täter, die diesen anzündeten, wurden im Spätsommer 2020 verurteilt. Die Richterin war davon überzeugt, dass ein 17-, ein 18- und ein 27-Jähriger den Behälter in der Fritz-Zimmer-Straße in Brand gesteckt hatten. Alle drei betonten, dies nicht getan zu haben, und kündigten an, das Urteil anzufechten. Das Verfahren gegen einen vierten Beschuldigten war abgetrennt worden, weil die Überprüfung seines Alibis den Prozess in die Länge gezogen hätte (wir berichteten). Auf Nachfrage unserer Zeitung beim Landgericht Koblenz heißt es aktuell, dass der Berufungsprozess in zwei Fällen für September 2021 terminiert ist. kst