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Kreis Altenkirchen

Altenkirchener Landrat sauer: Krisengespräch über Ärztenot geplatzt

Von Markus Kratzer
Symbolfoto: dpa
Symbol Foto: dpa

„Ich bin empört über diese Arroganz.“ Auch wenn Landrat Michael Lieber sonst als Mann des Ausgleichs gilt, geht er auf die Barrikaden. Was den Chef des Kreishauses im Telefonat mit unserer Zeitung so erzürnt, ist die Absage eines Gesprächstermins durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV), um konkret gegen die Ärztenot im ländlichen Raum vorzugehen.

Lesezeit: 3 Minuten
„Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz sieht offenbar keinen akuten Bedarf, gemeinsam mit der Kreisverwaltung Altenkirchen, der DRK-Trägergesellschaft Süd-West GmbH und der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland zeitnah eine Lösung für den Ärztemangel in Betzdorf zu finden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Lieber wird am Telefon deutlicher: Eigentlich sei das Gespräch im Nachgang einer ...
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Keine Überversorgung im AK-Land

Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Rheinland-Pfalz hat mit Stand Februar 2019 für den Bereich Altenkirchen (Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld) festgestellt, dass es keine Überversorgung mehr für die Gruppe der Hausärzte gibt. Diese Überversorgung wurde im November 2018 bereits für den Bereich Betzdorf/Kirchen/Wissen (alle übrigen Verbandsgemeinden) aufgehoben. Darauf weist der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Enders hin. Dass es noch Zulassungssperren wegen Überversorgung gab, „war wegen der Situation besonders im Raum Betzdorf für niemanden nachvollziehbar“, so Enders in einer Pressemitteilung.

Der Parlamentarier, selbst Mediziner, hält dies für längst überfällig und fordert die Kassenärztliche Vereinigung auf, ihren Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung zu leisten.

Auffällig sei auch, so der Abgeordnete, dass im Bereich der fachärztlichen Versorgung der Bereich Altenkirchen mit an der Spitze der Unterversorgung in Rheinland-Pfalz stehe. Betroffen sind die Fachgruppen Augenheilkunde, Frauenärzte, Hautärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte sowie Nervenärzte.

Im Rahmen der Diskussion um den Einsatz von kommunalen Haushaltsmitteln, um Hausärzte in die Region zu bekommen, schlägt Enders vor, dass die Landesregierung die Kommunen bei solchen Projekten in großem Rahmen flächendeckend unterstützt. Die meisten kommunalen Haushalte könnten das nicht leisten. Zudem dürfe im Bereich der ärztlichen Versorgung kein Wettbewerb zwischen finanzschwachen und finanzstarken Kommunen entstehen.

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