Ursprünglich für bis zu 750 Personen eingerichtet
Als 2015 immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland und damit auch nach Neuwied strömten, richtete die Stadt zunächst eine Notunterkunft in der Turnhalle im Raiffeisenring ein. Gleichzeitig machte der Stadtrat den baurechtlichen Weg frei, dass ein externer Dienstleister auf einem Acker an der Krasnaer Straße ein Containerdorf aufbauen konnte, das die Stadt pachtete. Das Rote Kreuz übernahm die Betreuung, Zaun und Security-Firma schirmten das Camp in Block aus Sicherheitsgründen nahezu hermetisch ab.
Ausgelegt war das Dorf für eine Maximalkapazität von 750 Personen, die jedoch nie ausgeschöpft werden musste. Ihren Höchststand erreichte die Belegung Ende 2016 mit 302 Menschen. Zwei Großcontainer für 36 beziehungsweise 48 Personen waren für Familien vorgesehen. Da für diese Gruppe jedoch mit Priorität dezentrale Unterkünfte gesucht wurden, verblieben im Camp schon nach kurzer Zeit nahezu ausschließlich alleinstehende Menschen. Die Standard-Wohncontainer für sie waren 15 Quadratmeter groß und für jeweils drei Personen vorgesehen, mussten aber nur doppelt belegt werden. Der ursprüngliche Vertrag für das Containerdorf lief bis April 2019. Als im Sommer 2018 jedoch noch 120 Menschen im Camp lebten und es sich abzeichnete, dass es schwierig werden würde, sie bis dahin adäquat und gesellschaftsverträglich in Wohnungen unterzubringen, entschloss sich der Stadtrat, das Camp in einer verkleinerten Form bis Ende 2020 weiterzuführen. Das „Mini-Camp“ hatte seitdem noch eine Kapazität von maximal 180 Personen. ulf