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Idar-Oberstein

Und wieder ein Streit um den Jazztage-Förderbutton: Jetzt müssen die Standbetreiber ran

Ein Förderbutton zu je 10 Euro (Vorverkauf 8 Euro) soll helfen, die Jazztage 2024 zu finanzieren. Darauf einigte sich der Ausschuss. Foto: Hosser
Ein Förderbutton zu je 10 Euro (Vorverkauf 8 Euro) soll helfen, die Jazztage 2024 zu finanzieren. Darauf einigte sich der Ausschuss. Foto: Hosser

Alle Jahre wieder diskutiert der Idar-Obersteiner Kulturausschuss früh im Jahr das Problem der Refinanzierung der Jazztage im Sommer, in diesem Jahr von 24. bis 26. Mai. Die sollen, das ist Konsens, auch weiterhin ohne Zugangskontrollen und ohne herkömmlichen Eintritt eine offene Veranstaltung bleiben.

Lesezeit: 4 Minuten
Das Problem ist die Finanzierung: Die Stadt erhofft sich auch in diesem Jahr bei der 27. Auflage einen Landeszuschuss: Im Vorjahr waren dies 25.000 Euro, beantragt sind heuer 60.000 Euro. Hinzu kommen mehrere Zehntausend Euro von Sponsoren. Das reicht aber nicht, um die deutlich sechsstelligen Kosten des Festivals zu decken. ...
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„Dann sagen wir die Jazztage eben ab.“

Annette Strohm frustriert am Ende der Sitzung

„Ich frage mich: Wer bezahlt 10 Euro für ein Stück Bioplastik?“

Moritz Forster (SPD)

KOMMENTAR: Niemand ist gezwungen, den Button zu kaufen

Stefan Conradt zur Diskussion um die Jazztage

Es ging heiß her im Kulturausschuss – eigentlich wie immer im Vorfeld der Jazztage, wenn wieder mal klar ist, dass das Geld nicht ausreicht. Dass man bei der Finanzierung des Festivals wieder auf das Wohlwollen der Landesregierung angewiesen ist. Und dass man genau weiß, dass sehr viele Besucher Ende Mai in die Fußgängerzone strömen werden, denen das (absolut hochwertige) Musikangebot völlig egal ist und die auch keinen Bock haben, dafür etwas zu bezahlen. Das ist so. Damit muss man leben.

Dennoch muss man (natürlich) versuchen, möglichst viele Spenden zu generieren, um die Zukunft des Festivals in dieser hohen Qualität sicherzustellen – und dem Land damit zu signalisieren, dass Politik und Bevölkerung hinter dem Konzept „(Fast) Umsonst und draußen“ stehen. Die Diskussion im Ausschuss darüber, ob man Jugendlichen (vor allem aus finanziell schlecht gestellten Familien) einen „günstigeren Eintritt“ anbieten müsse, geht am Thema vorbei und ist wohl eher dem anlaufenden Kommunalwahlkampf geschuldet. Niemand (auch kein Erwachsener, dem die Musik „Wurscht“ ist) ist gezwungen, einen Förderbutton zu kaufen. Im Gegenteil: Das ist offensives sozio-kulturelles Sponsoring, wenn diese Kids ohne Eintritt Zugang zur (Jazz-)Musik bekommen. Und das ist mehr wert als 5 Euro.

Wie der Name schon sagt, sind auch die 10 Euro für Erwachsene (respektive die 8 Euro im Vorverkauf) ein Förderzuschuss, kein Eintrittspreis. Vielleicht finden sich ja mehr Firmen als bisher, die im Vorfeld Kontingente ordern und ihre Belegschaft so zu einem Besuch der Jazztage einladen. Das wäre eine richtige Win-Win-Situation.

E-Mail an den Autor: stefan.conradt@rhein-zeitung.net

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