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Koblenz

Heia, heia! Bei dieser „Csárdásfürstin“ lohnt sich das Hinhören

Von Claus Ambrosius
Heia, in den Bergen ist ihr Heimatland: Die Chansonette Sylva (Arminia Friebe) liebt den adligen Edwin, Standesunterschiede stehen ihrer Liebe jedoch im Weg – und lösen sich natürlich letztendlich auf in Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“, auch in der Koblenzer Neuinszenierung.
Heia, in den Bergen ist ihr Heimatland: Die Chansonette Sylva (Arminia Friebe) liebt den adligen Edwin, Standesunterschiede stehen ihrer Liebe jedoch im Weg – und lösen sich natürlich letztendlich auf in Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“, auch in der Koblenzer Neuinszenierung. Foto: Matthias Baus für das Theater Koblenz

Seit ihrer Uraufführung 1915 in Wien beginnt Emmerich Kálmáns Operette „Die Csárdásfürstin“ stets sehr ungewöhnlich, nämlich: mit einer Zugabe. Die Sängerin Sylva Varescu gibt vor einer Amerikatournee ihre Abschiedsvorstellung in Budapest. Wenn sich der Vorhang öffnet, werden Rufe nach noch einer Zugabe laut – und „Olala“, „Auf allgemeines Verlangen!“ und „Zum achten Mal!“ legt die Ungarin los: „Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland ...“. Wie schön, dass in der Operette nicht alles logisch sein muss: Das beginnt damit, dass die „Chansonette“ Sylva nicht nur in diesem Auftrittslied eine veritable Opernröhre braucht, um Chor und opulente Instrumentierung zu überwinden.

Lesezeit: 4 Minuten
In Koblenz nun ist vieles anders zu Beginn der neuen „Csárdásfürstin“, die Sandra Wissmann inszeniert hat. Die Ouvertüre entfällt – kein Verlust, wird deren Musik doch gleich in Sylvas Auftrittslied komplett gespielt. Ein Wiederholungseffekt allerdings bleibt nicht aus: Bühnenbildner Dirk Becker führt den historischen Koblenzer Zuschauerraum auf der Bühne weiter ...