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Mayen

„Terror“: Inmitten eines moralischen Dilemmas

Von Andreas Pecht
Spartanisch inszeniert – und dabei doch wuchtige Schauspielkunst: Die Inszenierung von „Terror“ in Mayen ist eindringlich.  Foto: Andreas Walz
Spartanisch inszeniert – und dabei doch wuchtige Schauspielkunst: Die Inszenierung von „Terror“ in Mayen ist eindringlich. Foto: Andreas Walz

Die Burgfestspiele Mayen mimen eine Gerichtsverhandlung. Sechs Akteure, fünf Stühle, ein Stehpult: Mehr braucht es nicht, um mit dem Schauspiel „Terror“ das Publikum in Hochspannung zu versetzen. 2015 hatten das Schauspiel Frankfurt und das Deutsche Theater Berlin den Theatererstling des Strafverteidigers und Schriftstellers Ferdinand von Schirach zeitgleich uraufgeführt. Danach wurde er zum Dauerbrenner auf zahllosen Bühnen und im Fernsehen, wurde Streitgegenstand in der Öffentlichkeit wie unter Juristen.

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Oliver Reese hatte in Frankfurt die Verhandlung, aus der das Stück besteht, formal staubtrocken inszeniert. In Berlin baute Hasko Weber laute, emotionalisierende Videos ein. Mayens Intendant Daniel Ris bleibt bei der spartanischen Manier. Die positive Reaktion des Premierenpublikums darauf belegt dreierlei. Erstens: Die angesprochenen Fragen zu Moral, Recht, Schuld berühren ...