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Koblenz

„Woyzeck“ kann auch ein Generationendrama sein

Von Andreas Pecht
"Woyzeck" kann auch ein Generationendrama sein Foto: Matthias Baus fÃ

Solch einen Woyzeck hat man ringsumher kaum je oder noch nie gesehen. Am Theater Koblenz ist die Titelfigur von Georg Büchners berühmtem Dramenfragment jetzt das schiere Gegenteil des sonst üblichen ruhelosen, gehetzten, jungen Soldaten: Schauspieler Reinhard Riecke steht real in seinem sechsten Lebensjahrzehnt und gibt hier einen ebenso alten Woyzeck. Damit ist er in Olga Wildgrubers Inszenierung der einzige ältere Mann unter lauter jungen Leuten – was dem Stück eine so ungewöhnliche wie interessante Interpretationsebene beifügt.

Lesezeit: 3 Minuten
Starke Darstellung Er bewegt sich langsam, oft steht er still da wie eine Statue. Seine Gesten sind extrem sparsam, doch zugleich jedes Mal mit symbolischem Gehalt aufgeladen. Aus dem meist wie versteinert ausdruckslosen Gesicht dieses Woyzecks blicken die Augen in die Ferne, oft unverwandt ins Publikum, durch Menschen und Dinge hindurch, ...