Mehr Sozialkunde im Unterricht, Besuche von NS-Gedenkstätten und eine Stärkung der Schülermitbestimmung – diese und weitere Maßnahmen sind Teil eines neuen Konzepts zur Demokratiebildung an den Schulen, das die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) im Landtag vorgestellt hat.
Angesichts von Bedrohungen der Demokratie durch Nationalismus und Populismus komme es entscheidend darauf an, den Schülern die Erinnerung an die Verbrechen der Nazidiktatur, das Lernen und Leben von Demokratie sowie das europäische Miteinander nahezubringen, sagte Hubig in einer Regierungserklärung in Mainz. Für Maßnahmen zur Umsetzung des Konzepts will die Landesregierung jedes Jahr zusätzlich 4 Millionen Euro investieren.
Die Ministerin kündigte zum nächsten Schuljahr eine Richtlinie an, wonach alle Jugendlichen im Laufe ihres Schullebens mindestens einmal eine NS-Gedenkstätte oder einen anderen Ort des Erinnerns besuchen sollen. Auch in der Ausbildung aller Lehrkräfte sollen Gedenkstättenbesuche verankert werden. Ab 2020 soll es künftig alle zwei Jahre wieder einen Schüleraustausch mit Israel geben – zuletzt wurde dies 2009 und 2015 organisiert. Auch der Sozialkundeunterricht soll ausgebaut werden. Dazu soll es 50 neue Planstellen an rheinland-pfälzischen Schulen geben, kündigte Hubig an.