Plus
Koblenz

Koblenzer Klinikverbund: Warum der Poker um Betriebsrenten mit Sana platzte

Kemperhof - Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein
307 Millionen Euro: Auf diesen Betrag summieren sich die Ansprüche der Beschäftigten des des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein aus der Rheinischen Zusatzversorgungskasse. Sana sollte nach der Übernahme dafür gerade stehen. Doch das lehnte der Klinikriese ab. Foto: Sascha Ditscher

Die Übernahmeverhandlungen der Sana AG mit dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein sind gescheitert. Der Eklat entzündete sich – für Außenstehende so überraschend wie undurchschaubar – zuletzt an der Garantie für bisherige Betriebsrenten der rund 4000 Mitarbeiter.

Lesezeit: 5 Minuten
Der jahrelang eher hinter den Kulissen laufende Poker zwischen dem Krankenhauskonzern Sana Kliniken AG und dem angeschlagenen Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) um den Einstieg des Konzerns ist an den Betriebsrenten gescheitert. Was sind aber die Hintergründe – und sind die Renten auch eine Hypothek für Verhandlungen mit anderen Investoren? Wir sprachen ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Die Altersvorsorge für die Mitarbeiter des GKM: Zahlen und Fakten

Worum geht es bei den Pensionsansprüchen der GKM-Mitarbeiter konkret? Wir fassen die wichtigsten Informationen zusammen.

Das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) bietet eine Betriebsrente an, um als Arbeitgeber im Wettbewerb zu punkten. Es zahlt 4,25 Prozent des Bruttogehalts in eine Zusatzversorgung ein. Aktuell sind 2221 Beschäftigte bei der Rheinischen Zusatzversorgungskasse in Köln versichert, 1212 in einem kirchlichen Versorgungswerk. Beide zahlen eine Betriebsrente, die die gesetzliche Rente ergänzt. Dabei handelt es sich, sagen die Kommunen, um besitzstandwahrende Ansprüche, die für Mitarbeiter als absolut sicher gelten. Dies dürfte viele Betroffene erleichtern. Die Kasse finanziert sich wie die gesetzliche Rentenversicherung per Umlage, sprich dem Aufkommen aus den Beiträgen der aktiven Versicherten.

Beteiligungsverhältnisse: Die Stadt Koblenz und der Kreis Koblenz halten am GKM jeweils 33,547 Prozent, die Stiftung Ev. Stift St. Martin 18,803, die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist (Boppard) 4,701 Prozent und die Stiftung Seniorenhaus zum Heiligen Geist (Boppard) 4,701 Prozent und das Paulinenstift (Nastätten) ebenfalls 4,701 Prozent. Die Stiftungen übernehmen aber keine Finanzverantwortung, wird betont.

Bedingung für die Mitgliedschaft in der Rheinischen Zusatzversorgungskasse: Geregelt ist das in Paragraf 11 der Satzung. Mitglieder können demnach neben Kommunen auch juristische Personen des privaten Rechts und Personengesellschaften sein, wenn sie kommunale Aufgaben erfüllen, ihr dauernder Bestand gesichert erscheint und die Folgen einer Insolvenz gegenüber der Kasse als abgesichert anzusehen sind. Diese Bedingung hat das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein bisher ohne Einwände der Kasse erfüllt, wie die kommunalen Gesellschafter betonen.

Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein
Rheinland-Pfalz
Meistgelesene Artikel