Weyerbusch

Besuch bei zwei ungewöhnlichen Vereinsprojekten

Mit einem Blick in die gemütlichen Räume des vereinseigenen Gasthofs "Zur Post" endete die Exkursion des Kreisheimatvereins in Weyerbusch.
Mit einem Blick in die gemütlichen Räume des vereinseigenen Gasthofs "Zur Post" endete die Exkursion des Kreisheimatvereins in Weyerbusch. Foto: Joachim Weger

Kreisheimatverein informiert sich über ehrenamtlich betriebenen Gasthof und inklusiven Wanderweg.

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Nach Weyerbusch führte die jüngste Exkursion des Kreisheimatvereins Altenkirchen. Vorsitzender Konrad Schwan hatte die Mitglieder zu Informationen über den bislang einzigen inklusiven Wanderweg im Kreisgebiet sowie über das Projekt „Neue Mitte“ des örtlichen Brodvereins. Beide Präsentationen gab es im vereinsbetriebenen Gasthof „Zur Post“ aus erster Hand, wobei es sich Ortsbürgermeister Dietmar Winhold nicht nehmen ließ, die Gäste zu begrüßen und die 1500-Seelen-Gemeinde vorzustellen.

Im Anschluss zeigte Dr. Wolfgang Dörwaldt, der Urheber des Wanderwegs, auf, welche Gedanken zur Ausweisung des „W 4“ rund um Weyerbusch geführt hatten und welche Mühe sich der Bürger- und Verkehrsverein gegeben hat, ihn nicht nur begehbar für Menschen mit Handicaps zu machen, sondern für alle Nutzer auch Informationen über Landschaft, Natur und Geschichte zu vermitteln. QR-Codes und Audio-Dateien machen es möglich. Es war dem Initiator wichtig, dass etwa Sehbehinderte sich die Auskünfte so selbstständig abholen können wie Sehende und nicht jemanden bitten müssen, sie vorzulesen. Dörwaldt sprach die Texte selbst ein – und weil er schon einmal dabei war, auch gleich eine Version in leichter Sprache. Gäste, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können den Weg problemlos benutzen, sofern sie einigermaßen gut ausgerüstet und ein wenig sportlich sind. Wolfgang Dörwaldt zeigte sich im Nachhinein noch froh, zu Beginn den Rat von Betroffenen eingeholt zu haben, denn die Testperson mit Rolli hatte die von „Laien“ befürchteten Hindernisse problemlos überwunden, während es Schwierigkeiten gab, wo die Gehenden sie nicht vermutet hatten.

Nach dem ausführlichen Referat begab sich die Delegation des Kreisheimatvereins auf eine kurze, nichtsdestoweniger beeindruckende Runde auf dem „W4“. Hernach kehrte die Gruppe in den Gasthof zurück, den der Brodverein 2019 wiedereröffnet hat und seither ehrenamtlich führt. Vorsitzender Max Weller schilderte die Entstehungsgeschichte des Vereins, der seine Wurzeln in einem interkommunalen Leader-Projekt hat. Seinerzeit wurden in Workshops die vier Standbeine des Vereins geboren: Wiedereröffnung des historischen Gasthofs „Zur Post“, Belebung des Gedenkens an drei große Söhne des Landkreises F. W. Raiffeisen, August Sander und Erwin Wortelkamp, Betrieb eines Gemeinschaftsgartens und die Kunstvermittlung in der Skulpturenlandschaft „Im Tal“.

Max Weller konnte berichten, dass der Verein trotz seiner jungen Jahre, die auch noch von drei Jahren Corona-Stillstand unterbrochen waren, blitzartig auf 200 Mitglieder gewachsen ist, dass in und um die Gaststätte, die zuvor mehr als 20 Jahre geschlossen war, buntes Leben für alle Generationen herrscht und dass mit dem kurz vor der Vollendung stehenden August-Sander-Weg und einer hohen Veranstaltungsdichte im Wortelkamp’schen „Tal“ auch deren Werk verstärkt ins Bewusstsein rückt.

Mit Kaffee und Kuchen, zu dem die Ortsgemeinde eingeladen hatte, sowie einem Rundgang durch den Gasthof mit seinem urigen Ambiente endete der Besuch des Kreisheimatvereins.

Pressemitteilung: Kreisheimatverein