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Rheinland-Pfalz

Erste Winterferien in RLP: Ab 2025 wieder ferienfreier Karneval?

Viele Karnevalisten befürchten, dass in den Winterferien viele Eltern mit ihren Kindern lieber in den Urlaub fahren statt sich an Veranstaltungen zu beteiligen.  Foto: Sascha Ditscher (Archiv)
Viele Karnevalisten befürchten, dass in den Winterferien viele Eltern mit ihren Kindern lieber in den Urlaub fahren statt sich an Veranstaltungen zu beteiligen. Foto: Sascha Ditscher (Archiv)

Streitfall Winterferien: Während große Karnevalsverbände in der neuen Regelung für rheinland-pfälzische Schulen eine Gefahr für das Brauchtum sehen, verteidigt das Mainzer Bildungsministerium die Entscheidung, bei einem späten Ostertermin einen zusätzlichen Ferienblock vor Karneval einzuschieben.

Lesezeit: 2 Minuten
„Dem Ministerium liegen viele positive Rückmeldungen zur Einführung der Winterferien vor“, betonte Ministeriumssprecher Henning Henn auf Anfrage unserer Zeitung. Gleichwohl kündigte er jetzt an, dass „bei der nächsten Planung und Festlegung der Ferienzeiten die Karnevalszeit berücksichtigt werden“ soll. Das könnte sich allerdings erst im Schuljahr 2024/25 auswirken, da bis dahin ...
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Kommentar pro Winterferien: Auf in den Schnee!

Danke, Bildungsministerium. Die Idee, richtige Winterferien einzuführen, ist prima. Endlich sind Familien nicht mehr nur auf die Weihnachtsferien angewiesen, wenn sie Ski fahren wollen, sondern können jetzt zum ersten Mal auch im Februar in den Schnee reisen – und das günstiger als zu Weihnachten.

Wer schulpflichtige Kinder und vielleicht noch einen Lehrer als Partner hat, der weiß, wie eng die Terminlage ist, wenn's um die Passion auf der Piste geht. Die neue Regelung betrifft immerhin 40.000 Lehrer in Rheinland-Pfalz. Sie werden keine Lawine in die Skigebiete auslösen – aber dankbar sein für die flexiblere Freizeitgestaltung. Und mal Hand aufs Herz: Mir ist es lieber, die Kinder sind sportlich unterwegs, als dass sie sich im Karneval ins Koma saufen.

E-Mail: birgit.pielen@rhein-zeitung.net

Kommentar kontra Winterferien: Kultur der Beliebigkeit

Leeren sich bald die Reihen der tanzenden Majoretten und fröhlichen Mini-Garden? Nehmen Eltern ihre Kinder künftig lieber mit auf die Skipiste als zum Karnevalszug im Dorf? Was sich mit Blick auf die Winterferien im Land abzeichnet, macht nicht nur Narren Sorge.

Vielmehr geschieht dort exemplarisch etwas, das uns irgendwann alle angehen wird: Unserem Land droht die kulturelle Gesichtslosigkeit. Natürlich unterliegt Kultur dem ständigen Wandel. Sie muss sich entwickeln, oft neu erfinden. Doch wird sind dabei, unser kulturelles Erbe, zu dem der Karneval zweifellos gehört, einer Kultur der Beliebigkeit zu opfern. Kultur will gelebt sein, sonst verschwindet sie. Im Falle des Karnevals behindern die Winterferien dies fraglos. Schade, dass das dem Land und dem Schulelternbeirat offenbar egal war. Bisher.

E-Mail: manfred.ruch@rhein-zeitung.net

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