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Rheinland-Pfalz

Trotz Kritik: Land hält bei Krankenhausbetten an Status quo fest

Von Christian Kunst
Die Geburtshilfen im Land sind ein emotionales Thema, für viele Kliniken aber auch ein finanzielles und personelles Problem: Viele Kassen bemängeln, dass der Krankenhausplan keine Konzentration auf einige Standorte festlegt, obwohl das Land darin auch positive Aspekte sieht.  Foto: dpa
Die Geburtshilfen im Land sind ein emotionales Thema, für viele Kliniken aber auch ein finanzielles und personelles Problem: Viele Kassen bemängeln, dass der Krankenhausplan keine Konzentration auf einige Standorte festlegt, obwohl das Land darin auch positive Aspekte sieht. Foto: dpa

Trotz deutlicher Kritik von CDU-Opposition, Kassen und Rechnungshof hält das Mainzer Gesundheitsministerium in den nächsten Jahren weitgehend am Status quo bei den rund 100 rheinland-pfälzischen Krankenhäusern fest. Das geht aus dem Entwurf für den Landeskrankenhausplan hervor, der unserer Zeitung exklusiv vorliegt. Demnach soll die Zahl der Krankenhausbetten von 23.953 im Jahr 2016 nur um 218 auf 23.735 im Jahr 2025 reduziert werden. Bei den Tageskliniken gibt es ein Plus von 339 Plätzen auf 1789 im Jahr 2025. Die geplante Reduzierung der Betten steht im starken Kontrast zu Forderungen des Landesrechnungshofs, der einen Überhang von 1800 Klinikbetten diagnostiziert hat, und des Iges-Instituts, das in seinem vom Ministerium in Auftrag gegebenen Gutachten sogar 2600 Betten im Land für überflüssig hält.

Lesezeit: 4 Minuten
Die einzelnen Versorgungsregionen sind laut Plan sehr unterschiedlich von Bettenkürzungen betroffen: Am stärksten belastet ist die Region Mittelrhein-Westerwald, wo 459 Planbetten reduziert (Tagesklinikplätze: +112) werden sollen, in der Region Trier sind es nur 25 (Tagesklinik: +23), in der Westpfalz 19 (+24). In der Region Rheinhessen-Nahe gibt es indes sogar einen ...
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Kommentar: Verweigern von Verantwortung

Es ist schon erstaunlich, mit welch stoischer Art Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler in den vergangenen Wochen alle Forderungen nach einem deutlichen Bettenabbau im Land zurückgewiesen hat.

Christian Kunst zum Abbau von Krankenhausbetten

Obwohl der Landesrechnungshof und das vom Land selbst beauftragte Iges-Institut dringenden Handlungsbedarf sehen, hält die SPD-Politikerin stur am Status quo fest. Der jetzt vorliegende Entwurf des Krankenhausplans ist nicht nur Ausdruck für ein Verwalten der Probleme, die sich in den nächsten Jahren noch deutlich zuspitzen werden.

Es ist ein Verweigern von Verantwortung, die das Land an die Kliniken abtritt. Das Beispiel Geburtshilfe zeigt, wie die Ministerin klare Vorgaben für die Kliniken scheut. Diese Untätigkeit führt aber irgendwann dazu, dass die Klinikbetreiber aus Geld- oder Personalgründen Abteilungen schließen müssen. Damit will das Land dann nichts zu tun haben. Doch tatsächlich ist eine Gesundheitsministerin, die unbequemen Entscheidungen ausweicht, die eigentliche Verantwortliche dafür, wenn es in Zukunft immer mehr Diskussionen über kriselnde Kliniken geben wird.

E-Mail: christian.kunst@rhein-zeitung.net

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