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Rhein-Lahn

Deutschland-Tour der Radprofis führt durch den Rhein-Lahn-Kreis: Sicherheit und Optik bestimmen die Routenwahl

Von Carlo Rosenkranz
Der Streckenchef der Deutschland-Rundfahrt, Albrecht Röder (im karierten Hemd), und Günter Rittgen, der die Streckenabschnitte in Rheinland-Pfalz koordiniert, besprechen in Bad Ems mit Vertretern von Polizei, Ordnungsamt und Bauhof die Route, die die Radprofis am 23. August auf der ersten Etappe von Koblenz nach Bonn nehmen sollen.  Foto: Carlo Rosenkranz
Der Streckenchef der Deutschland-Rundfahrt, Albrecht Röder (im karierten Hemd), und Günter Rittgen, der die Streckenabschnitte in Rheinland-Pfalz koordiniert, besprechen in Bad Ems mit Vertretern von Polizei, Ordnungsamt und Bauhof die Route, die die Radprofis am 23. August auf der ersten Etappe von Koblenz nach Bonn nehmen sollen. Foto: Carlo Rosenkranz

Aus Sicht des deutschen Radrennsports erlebt der Rhein-Lahn-Kreis am 23. August 2018 eine Sternstunde mit. Dann führt die erste Etappe der nach zehn Jahren Pause wiederauflebenden Deutschland-Rundfahrt von Koblenz über Lahnstein, Nievern, Bad Ems, Nassau und Weinähr ins Gelbachtal und schließlich zum Ziel nach Bonn. Jetzt wurde der exakte Verlauf des Rennens durch den Kreis vor Ort bis ins Detail festgelegt.

Lesezeit: 4 Minuten
Hätte die Gemeinde Nievern darum gebeten, dass rund 200 Profi-Radsportler eine Schleife durch den Ort fahren, wäre ihnen eine spontane Ablehnung durch die Organisatoren der Deutschland-Tour wohl gewiss gewesen. Angesichts einer Baustelle auf der Bäderstraße, die möglicherweise genau in die Zeit der am 23. August beginnenden Radrundfahrt fällt, soll nun ...
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Steile Rampe: Totenweg markiert die erste Bergwertung

Die allererste Bergwertung, die bei der nach zehn Jahren wiederbelebten Deutschland-Rundfahrt ausgefahren wird, liegt kurz hinter der Kreisgrenze im Westerwald und führt bezeichnenderweise durch den Totenweg in Kirchähr. Dort biegen die Radprofis aus dem Gelbachtal ab, um einen asphaltierten Wirtschaftsweg zu befahren, der hiesigen Nutzern der Social-Media-Trainingsplattform Strava als „Totenweg Muur“ bekannt ist. Die Steigung ist 900 Meter lang, durchschnittlich 14 Prozent steil und weist Abschnitte mit um 20 Prozent auf.

Sie überwindet bis Gackenbach rund 130 Höhenmeter. Von dort geht es über die Kreisstraße 172 zurück ins Gelbachtal. Die schnellsten Hobbyfahrer, die ihre Zeiten auf Strava gespeichert haben, benötigten knapp unter fünf Minuten für den Anstieg. Das ergibt eine Geschwindigkeit von nicht mal 12 km/h, was zeigt, wie steil der Streckenabschnitt zwischen Kirch- ähr und Gackenbach ist. Bei entsprechendem Zuschaueraufkommen dürfte dort am Tag der ersten Etappe der Deutschland-Rundfahrt eine Atmosphäre herrschen wie bei den ganz großen internationalen Rennen. crz

Zwischen roter und grüner Flagge ist die Straße für den öffentlichen Verkehr tabu

200 Radprofis, 60 Autos und 30 Motorräder bewegen sich bei der Deutschland-Rundfahrt über die bis zu 212 Kilometer lange Rennstrecke. Damit der Weg für das Radrennen frei ist, wird auf der Strecke in einem klar definierten Zeitfenster ein Raum geschaffen, der für den öffentlichen Verkehr tabu ist. Etwa eine halbe Stunde vor dem Fahrerfeld markiert ein Fahrzeug mit roter Flagge den Beginn des Radrennens.

Dahinter haben Polizei und Ordner das Sagen. Der Verkehr wird angehalten, entgegenkommende Fahrzeuge müssen so an den Rand fahren, dass sie das Rennen nicht behindern und niemanden gefährden. Eine große Zahl ehrenamtlicher Ordner sorgt dafür, dass aus Nebenstraßen niemand auf die Strecke gelangt. Umgekehrt achtet beispielsweise Abschnittskoordinator Günter Rittgen darauf, die Unannehmlichkeiten für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten. Deshalb hat er die Streckenführung auf der Pfaffendorfer Brücke so geändert, dass der Verkehr in die Koblenzer City während des Rennens ungestört weiterfließen kann.

In Bad Ems wiederum wird der Malbergtunnel für eine Zeit komplett gesperrt und von Autos freigehalten. „Man kann niemandem zumuten, eine halbe Stunde mit dem Auto im Tunnel festzuhängen, ohne dass er weiß, was los ist“, begründet Rittgen. Sind die Radrennfahrer und Teamfahrzeuge mit den Ersatzrädern vorbei, dauert es rund zehn weitere Minuten, bevor ein Fahrzeug mit grüner Flagge das Ende des Rennens markiert. Dahinter kehrt wieder der Normalzustand ein. crz

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