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Rheinland-Pfalz

Schwimmunterricht? Ungenügend!

Von Markus Kuhlen

Erschreckend und im Ernstfall folgenschwer – so bewerten Sportlehrer und DLRG die Misere des Grundschulschwimmens in Rheinland-Pfalz. „Mehr als ein Drittel der Grundschulen im Land ohne Schwimmunterricht – das ist eine Katastrophe für die Kinder“, findet Peter Sikora, Landesvorsitzender des Deutschen Sportlehrerverbands.

Lesezeit: 3 Minuten
Nicht weniger klar analysiert Marco Vogt, Leiter der Verbandskommunikation der Landes-DLRG, die Lage: „An Grund- beziehungsweise weiterführenden Schulen wird Schwimmen im Sportunterricht nicht flächendeckend angeboten, obwohl es im Lehrplan verankert ist. Würden alle Kinder in der Schule zu Schwimmern ausgebildet, dann würde die Zahl der Ertrinkungsopfer deutlich zurückgehen.“ Immer mehr Nichtschwimmer ...
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Problemfeld Schulschwimmen: Das Ministerium setzt auf die Akteure vor Ort und die Vereine

Die elementare Bedeutung des Schwimmens stellt auch das Bildungsministerium des Landes nicht infrage – ganz im Gegenteil. „Schwimmen ist eine Kernkompetenz, die Kindern und Eltern Sicherheit gibt und im Zweifelsfall Leben retten kann. Kinder sollten unbedingt schwimmen lernen“, teilt ein Ministeriumssprecher mit. Das geschehe bei vielen in der Freizeit, bei anderen in der Schule.

So weit, so klar. doch wie soll das flächendeckend funktionieren, wenn es an Bädern und teils an entsprechend qualifiziertem Lehrpersonal fehlt? Bei der Lösung solcher Probleme setzt das Ministerium auch auf die Kreativität der direkt Betroffenen. „Wenn es Probleme gibt – etwa weil es an Schwimmbädern mangelt, die Kosten für den Eintritt ins Schwimmbad nicht getragen werden können oder es Probleme mit der Beförderung der Schülerinnen und Schüler gibt –, sollten in einem ersten Schritt alle beteiligten Akteure vor Ort das Gespräch miteinander suchen. Das sind in der Regel die Schule, der Schulträger, die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und der Betreiber des Schwimmbads“, erläutert der Ministeriumssprecher: „Gemeinsam findet sich in den meisten Fällen eine Lösung, zumindest aber ein Kompromiss.“ Ziel muss es immer sein, Schwimmunterricht zu ermöglichen, betont das Ministerium.

Deshalb findet sich der Schwimmunterricht in den Sportlehrplänen aller Schularten – von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II – wieder. Auch in der Ausbildung angehender Sportlehrkräfte ist Schwimmen Pflicht. Darüber hinaus verweist das Ministerium auf insgesamt rund 850 Kooperationsprojekte an Schulen mit Schwimmvereinen oder der DLRG als Ergänzung des regulären Schwimmunterrichts etwa im Rahmen des Ganztagsangebots. Zusätzlich bieten verschiedene Vereine Schwimmunterricht während der vom Land geförderten Ferienbetreuungsangebote an. mkn

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