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Braun fährt Seite an Seite mit den Stars – Kirchener bringt tolle Erfahrungen von der Deutschland-Tour mit

Von 
René Weiss
Anspannung kurz vor dem Start: Julian Braun (links, hier neben seinem Teamkollegen Philipp Mamos steht bereit zur Einschreibkontrolle im Vorfeld der ersten Etappe mit Start am Deutschen Eck in Koblenz.  Foto: René Weiss
Anspannung kurz vor dem Start: Julian Braun (links, hier neben seinem Teamkollegen Philipp Mamos steht bereit zur Einschreibkontrolle im Vorfeld der ersten Etappe mit Start am Deutschen Eck in Koblenz. Foto: René Weiss

Julian Braun versuchte es nicht nur einmal. Auf der ersten Etappe, auf der vierten erneut – aber in eine Spitzengruppe schaffte es der Kirchener dann doch nicht. Das dafür nötige Rennglück fehlte dem 23-Jährigen einfach im Rahmen der Deutschland-Tour, die nach zehnjähriger Pause ein beeindruckendes Comeback feierte und dabei alle Erwartungen übertraf. Mit ein paar Tagen Abstand macht sich der Fahrer des Teams Dauner-Akkon aber nichts vor: „Wir hätten da vorne ohnehin nicht überlebt.“ So beschreibt der Westerwälder die Situation auf dem vierten und letzten Teilstück der Rundfahrt mit Ziel in Stuttgart, als der mit zwei weiteren Pedaleuren versuchte, einer Spitzengruppe hinterherzujagen und diese einzuholen. Das Bemühen blieb ohne Erfolg, weil der Vorsprung der Führenden bereits zu groß war und das Hauptfeld nicht wollte, dass die Spitze weiteren Zuwachs erhält. „Wir hatten leider keine Chance“, sagt Braun, „weil die vorne ein Höllentempo gefahren sind.“ „Die“, das waren Remy Cavagna vom belgischen Team Quick Step und Vasil Kiryienka aus der der Sky-Mannschaft von Tour de France-Sieger Geraint Thomas. Der Zeitfahrweltmeister von 2015, ein großer Name im internationalen Radsport. Genauso wie Thomas, genauso wie der Zweite der Frankreich-Rundfahrt Samuel Dumoulin. Sie auf der einen Seite und Halbprofis wie zum Beispiel Julian Braun auf der anderen, die neben dem ambitionierten Radsport noch studieren oder eine Ausbildung absolvieren. „Dieser Vergleich war für uns sehr interessant und hat die Deutschland-Tour so besonders gemacht. Es war wie bei einem der ganz großen Rennen, und entsprechend wurde auch gefahren“, berichtet Braun, der von einer „tollen Erfahrung“ spricht. Sowohl was die Stimmung am Streckenrand angeht („Es waren mehr Zuschauer als alle erwartet hatten“), als auch der Kontakt zu den Stars. „Es gab einige Situationen, in denen man im Feld Seite an Seite gefahren ist und sich auch in ruhigen Rennphasen etwas unterhalten können. Sie alle nahbar, haben keine Starallüren“, hat der Kirchener festgestellt. „Von ihnen kann man sich Sachen abschauen und lernen. Diese Gelegenheit bekommen wir nicht oft.“

Lesezeit: 3 Minuten
Julian Braun hat seine erste Deutschland-Tour in vollen Zügen genossen. Von der großartigen Teampräsentation am Deutschen Eck in Koblenz, die auch einige Kollegen seines Heimatvereins RSV Daadetal als Zuschauer besuchten, bis zum Erreichen der Ziellinie in Stuttgart. Dass er keine Chance hatte, in der Gesamtwertung eine Rolle zu spielen, war ...