Kreis Mayen-Koblenz

An der Untermosel wurde ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt

Foto: Dekanat Maifeld-Untermosel

Ökumenischer Gottesdienst und Glockengeläut im Gedenken an die Menschen, die dem Nationalsozialismus vor 80 Jahren zum Opfer fielen.

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Vorsichtig zündet Tom eine Kerze nach der anderen an. Jedes Licht brennt in Gedenken an eine jüdische Person oder an Kinder und Frauen mit geistiger Behinderung. Jede dieser Personen erlitt furchtbare Schicksale: vertrieben, deportiert, gefoltert, gedemütigt, ermordet. Ihre Namen wurden am 9. November in elf Orten an der Untermosel verlesen – gegen das Vergessen. Vorher läuteten dort die Glocken in allen Kirchen 15 Minuten lang – in mahnender Erinnerung an die Gräueltaten vor 80 Jahren.

Foto: Dekanat Maifeld-Untermosel

Im Anschluss trafen sich Menschen zum Gebet. Hier wurde in den jeweiligen Orten vom Leben der Juden berichtet, die damals hier wohnten. Davon, was mit ihnen geschehen ist in der Zeit der Schreckensherrschaft. Manche Zeitzeugen konnten noch davon erzählen. Berichte, die unter die Haut gehen, die traurig machen und mahnen, dass so etwas nie mehr geschehen darf. Darum ging es dem ökumenischen Arbeitskreis „Gegen das Vergessen“, zu dem sich die katholische Pfarreiengemeinschaft Untermosel-Hunsrück und Ochtendung-Kobern, das Dekanat Maifeld-Untermosel, die evangelische Kirchengemeinde Winningen, die Realschule plus und Fachoberschule Untermosel sowie die VHS Rhein-Mosel zusammengeschlossen haben. „Es ist gut, dass wir uns zusammentun und ein Zeichen setzen„, so Elisabeth Zenner, Pastoralreferentin im Dekanat, „Denn wir sind erschrocken über den auflebenden Antisemitismus. Darum wollen wir wachsam sein gegenüber Rassismus und Diskriminierung.“

Bei allem machte Mut, dass auch Jugendliche engagiert waren. So meinte zum Beispiel Tom: „Ich finde es wichtig, dass wir uns einsetzen. Es liegt ja jetzt an uns, wie sich unsere Geschichte weiter entwickelt."