Koblenz

Das Fliegen war seine große Leidenschaft

Foto: Aero-Club Koblenz

Walter Klinkhammer, Koblenzer Flugsport-Pionier und Gründungsmitglied des Aero-Club Koblenz, ist kurz vor Vollendung seines 99. Lebensjahres verstorben.

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Klinkhammer, von Hause aus Automechaniker, später Kfz-Sachverständiger, erlernte ab 1937 das Segelfliegen und war seit 1940 Bordmechaniker bei der Luftwaffe. Auf dem Flugplatz Straubing war er zeitweise Flugzeugwart der Schauspielerlegende Heinz Rühmann („Die Feuerzangenbowle“, „Quax der Bruchpilot“).

1941 begann er mit der Pilotenausbildung und flog auf Mustern wie dem Focke Wulf „Stieglitz“, Klemm Kl 35, Bücker „Jungmann“ und Bücker „Jungmeister“. Ein Flugunfall, der durch seinen Ausbilder verschuldet war, verhinderte letztlich einen Einsatz als Flugzeugführer und trug so vielleicht dazu bei, dass er den Krieg überlebte.

„Ich meldete mich schon als 20-Jähriger zur Luftwaffe, weil wir alle durch die damals gleichgeschalteten Medien total beeinflusst wurden und glaubten, wir müssten unser Vaterland schützen und verteidigen“, sagte Klinkhammer vor einigen Jahren im Interview. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er 1951 an der Gründung des Aero-Club Koblenz und des Flugplatzes Koblenz-Winningen 1971 beteiligt. Als Segelflieger blieb er dem Luftsport bis 1984 erhalten. Seine Tätigkeiten als Motorenwart, die ein Dreivierteljahrhundert umfasste, und als Prüfer für Segelflugstartwinden gab er erst vor wenigen Jahren auf.

Klinkhammer war Ehrenmitglied des Aero-Club Koblenz und Träger der selten vergebenen Goldenen Dädalus-Medaille, der höchsten Auszeichnung des Deutschen Aero-Club. Zu den Ausgezeichneten zählen normalerweise Rekordpiloten, Weltmeister oder auch bekannte Flugpioniere wie Elly Beinhorn.