Koblenz

Das Vokalquartett „Ensemble Pentecostés“ brilliert in der Citykirche

Die Künstler stellten die vielen Schattierungen des Vater-unser musikalisch dar. Das begeisterte Publikum freut sich bereits auf die Pfingstmesse im Rahmen des Gitarrenfestivals.

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Mit ihrem anspruchsvollen Programm der Vater-unser-Vertonungen durch die Jahrhunderte erreichte das Vokalensemble Pentecostés zusammen mit dem Gitarristen Hans-Werner Huppertz in der City-Kirche am Samstagabend erstaunlich viele Zuhörer, die ihrer Begeisterung nach dem Verklingen des letzten Stücks durch nicht enden wollenden Applaus Ausdruck verliehen.

Das gut durchdachte Programm war darauf angelegt, die vielen Schattierungen dieses wichtigsten Gebets der Christenheit in der ganzen Breite der Epochen, musikalischen Interpretation in verschiedenen Ländern und Sprachen sowie inhaltlicher Aspekte erfahrbar zu machen. Somit erforderte es auch vom Publikum ein Sich-Einlassen auf die verschiedenen Klangwelten und damit eine meditative Konzentration. Bereichert wurde das Programm durch instrumentale Stücke: zwei Choralbearbeitungen für Orgel von J.S. Bach und dessen Lehrer Georg Böhm, beide in eigenen Bearbeitungen für Gitarre und Orgel von Hans-Werner Huppertz und Willi Nieratschker sowie Bachs klar strukturiert und ergreifend vorgetragene Lautensuite BWV 998.

Insgesamt lag dem Programm die Absicht zugrunde, alte und neuere Musik einander gegenüber zustellen, so dass hörbar wurde, wie modern auch zum Beispiel ein Schütz neben einem Strawinsky wirkt. Ein besonderes Erlebnis war auch die Platzierung der Künstler: Erklangen die Instrumentalstücke aus der Seitennische, stellten sich die Vokalisten in der Mitte der Kirche im Kreis auf und produzierten so eine Klangkuppel, die alle Anwesenden einhüllte. Das Ensemble Pentecostés (Ulrike Courbier, Almut Nieratschker, Roland Klein und Willi Nieratschker) ließ sich von der instrumentalen Einleitung und dem ganz besonderen Raumerlebnis zu einer Intensität und gesanglichen Qualität auf höchstem Niveau inspirieren. Nach dem Konzert konnte man Kommentare wie „engelsgleich“, „weggebeamt“, „überirdisch“ hören.

Das Ensemble wird, wie zu erfahren war, die Zusammenarbeit mit Hans-Werner Huppertz mit Freuden fortsetzen. Man darf jetzt schon auf die Pfingstmesse in der Citykirche im Rahmen des Gitarrenfestivals gespannt sein.