Alken

Die Ritterschaft von Burg Thurant eröffnet ihre Saison

Zum Saisonauftakt fuhr die durch eine grassierende Grippewelle reduzierte Horde der Legatio ex Colonia Agrippinensis und mit Ihrem "Rüstwagen" sowie einem Vertreter der IHA ihre Stammburg Thurant.
Zum Saisonauftakt fuhr die durch eine grassierende Grippewelle reduzierte Horde der Legatio ex Colonia Agrippinensis und mit Ihrem "Rüstwagen" sowie einem Vertreter der IHA ihre Stammburg Thurant. Foto: Legatio ex Colonia Agrippinensis

Die Ritter und Edeldamen von Legatio ex Colonia Agrippinensis (LECA) erweckten das Mittelalter beim Moosemanngfest wieder zum Leben.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Die Ritter und Edeldamen der Legatio ex Colonia Agrippinensis (LECA) veranstalteten ihren ersten Hoftag auf ihrer Stammburg „Thurant“. Am gleichen Tag fand im Ort Alken das Moosemannfest statt, das an ein historisches Ereignis aus dem Jahr 1248 auf der Burg erinnert, welches sich zum 770. Mal jährte. Während sich auf dem Festplatz die ersten Gäste einfanden, trafen auf der Burg die (Diesel-)Kutschen aus nah und fern ein und brachten den Adel aus Köln, dem Rheinland und aus dem Moseltal vor die Pforten der doppeltürmigen Trutzburg, die an diesem Datum zum ersten Mal im laufenden Jahr wieder Ihre Tore öffnete und den Gästen freien Eintritt gewährte.

Hatte man doch in den Tagen davor noch aufmerksam den des Wetters sich kundig glaubenden und widersprüchlich redenden Weisen aufmerksam gelauscht und den Frosch im Glas mit Leckereien dazu zu bewegen, die Leiter zu erklimmen – letztendlich war es doch wohl ein Ausläufer des bekannten „Winninger Hochs“, dass an diesem Tag für frühlingshafte Sonnenstunden bei Temperaturen im Plusbereich sorgte. Letztjährig konnte die LECA. mit zwei neuen Getreuen, dem Duo Höllenpein spielend ihre wohltönenden Sackpfeifen (Dudelsäcke), den Umzug am Moosemannfest aufpeppen, so überlegte man für dieses Jahr mit einem weiteren Mittelalterhöhepunkt für die Festbesucher aufzuwarten.

Reisige und deren Gefolge haben bekanntlich einiges an Rüstzeug, Schilden, Raubgut, und mehr mitzuschleppen, und so entschied man sich, hierfür ein geeignetes Transportmittel zu suchen. Es wurden Boten ausgesandt, damit diese sich nach dem Objekt der Begierde kundig machen sollten, welches schließlich in der Nähe von Bad Sobernheim gefunden wurde. Nach zähem Handel wurde sich Ritter Zurno mit einem Pfälzer Landmann einig und man begab sich („Su watt wullt ich schunn immer moh hann“, Aussage der Erwerbers) zurück ins Moseltal. In stundenlanger und teils mühevoller Arbeit wurde das Gefährt vom Eigentümer Holger Simonis (Malermeister und Restaurator), alias Ritter Berlewin von Alken oder der „Zorn von Thurant“, unterstützt von einem handwerklich versierten Mitglied der LECA. ausgebessert und den Anforderungen der Mittelalterhorde entsprechend aufgebaut. Zum Fest war der „Rüstwagen I“ fertig zur ersten offiziellen Ausfahrt und konnte so am Umzug in Alken teilnehmen. Dieser musste jedoch von den Mannen selbst gezogen werden, da ein dafür in Frage kommendes Pferd vergrippt war und ein ersatzweise angesprochener Maifeldochse stur auf seinem arbeitsfreien Sonntag bestand. Der Applaus der Festbesucher am Wegrand zeigte, dass man hier nicht nur wieder richtig gehandelt hatte, sondern es konnte auch erstmals flüssiges Raubgut der Heimatfreunde Alken verlastet werden.

Während sich der historische Lindwurm durch den Ort wälzte, übernahmen die Mannen der Interessengemeinschaft Historisches Alken (IHA) die Wacht im Turm der „Fallerport“. Hier konnten die Gäste neben historischen Geräten und Waffen sowie Modellen viel Interessantes über die Geschichte des Ortes und der Burg erfahren. Im Anschluss zogen die Ritter mit ihrem Gefährt – hier muß noch erwähnt werden, dass eine derzeit in den Weiten des Landes grassierende Seuche (Bakterus Grippalis) einige der Getreuen der Horde aufs Krankenlager gefesselt hatte – hinauf zur Burg. Dabei machten sich nun die fehlenden Kräfte bemerkbar und während die Damen sich überwiegend hatten kutschieren lassen, musste letztendlich (Pferd und Ochs bestanden auf ihrem freien Sonntag) ein Wingertsschlepper aus dem Hause derer von Deutz requiriert werden, der Mannschaft und Gerät unter den Klängen der Sackpfeife sicher zur Feste brachte. Nachdem man sich nach einigen Stunden – in denen künftig geplante Aktionen besprochen wurden (beispielsweise Aufstellen einer Bank für Wanderer am Hexenturm) – zu den verschiedenen Heimstätten aufbrach, vergoss der Himmel dann doch noch ein paar wenige Freudentränen über den gelungenen Tag.