Bendorf-Sayn

Glücksmomente beim Silvesterkonzert in Bendorf-Sayn

Foto: E.T. Müller

Das Ensemble „Musici di Sayn“ übertraf alle Erwartungen. Das große Jubiläumskonzert findet am 29. September statt.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Auch in diesem Jahr hatte das Ensemble „Musici di Sayn“ zum festlichen Jahresausklang in die Abteikirche Bendorf-Sayn eingeladen. Die große Suite in D-Dur aus der „Tafelmusik“ von Georg Philipp Telemann stand im Zentrum des Silvesterkonzerts. Professor Johannes Geffert erklärte den Zusammenhang zu Georg Friedrich Händel, der Telemann kostbare Tulpenzwiebeln aus London geschickt hatte und dafür zwei Sätze seines Orgelkonzertes Nr. 10 aus Telemanns musikalischen Ideen entstehen ließ, im Barock ein Zeichen großer Verehrung!

Mit der Suite in D-Dur von Georg Friedrich Händel stimmten Andreas Stickel, Trompete, und Johannes Geffert an der Stumm-Orgel auf den Festabend ein. Leicht und lebensfroh klang die Orgel, ein Spiel mit der einmaligen Handschrift von Johannes Geffert.

Foto: E.T. Müller

Fast schon frühbarock mutete der erste Satz, das Adagio aus dem Händel-Konzert op. 7,4 für Orgel und Orchester, an. Melancholisch-herb kommunizierten Viola, Violoncello und Kontrabass. Ein einmaliger Klang entstand im Zusammenspiel von Hendrike Steinebach und Veronika Stickel – 2 Violinen, Maartje Geris – Viola, Mizuki Ideue – Violoncello und Martina Binnig – Kontrabass. Gemeinsam mit der hellen Stummorgel und der Traversflöte, gespielt von Ulrike Friedrich, bildete das Ensemble einen perfekten Klangkörper.

Bewegt nahm das Orchester im ersten Satz, Allegro con brio, des Konzertes in E-Moll von Franz Benda (1709 – 1786) Fahrt auf. Bei diesem unbekannten Werk für Flöte und Orchester galt alle Aufmerksamkeit Ulrike Friedrich, die auf der Traversflöte brillierte.

Mit Auszügen aus Telemanns „Tafelmusik“ in D-Dur präsentierte das Ensemble „Musici di Sayn“ den festlichen Abschluss dieses Abends. Andreas Stickel sorgte mit seinem glänzenden Spiel auf der Barocktrompete für ein musikalisches Feuerwerk. Auch bei diesem meisterlichen Zusammenspiel von Trompete, Flöte, Streichern und Johannes Geffert am Cembalo übertrafen die Musiker sich selbst.

Die Zuhörer dankten dem Ensemble „Musici di Sayn“ mit über zweiminütigem Applaus. Als Zugabe erfüllte noch einmal dieser unnachahmliche goldene Sound mit dem Air Tempo giusto aus Telemanns Tafelmusik die Abteikirche Sayn. Das Silvesterkonzert 2018 war eine Sternstunde, Schlussakkord eines bewegten Jahres.

Das Ensemble „Musici di Sayn“ ist ein ehrenamtlicher Zusammenschluss von Profimusikern aus dem Bundesgebiet. Die Musiker haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen den Zauber des Barock und da vor allem unbekanntere Meister näherzubringen. 2019 wird die Besetzung ihr 10. Jubiläum feiern. So sind am 26. Mai um 17 Uhr in der Abteikirche Werke für zwei Cembali und Traversflöte von Johann Sebastian Bach, Johann Ludwig Krebs und Johann Gottfried Müthel zu hören. Das große Jubiläumskonzert findet am 29. September ebenfalls um 17 Uhr in Bendorf-Sayn statt, dann mit Werken von Michael Haydn, Michael Bach u.a.

Auch das Jahr 2019 wird um 20 Uhr mit dem großen Silvesterkonzert ausklingen. Veranstalter ist auch dann wieder die Katholische Kirchengemeinde Sayn.

Weitere Informationen gibt es bei Wolfgang Heinzen unter Telefon 02631/588 44.