Koblenz

Jede Abteiglocke hat ihren eigenen Namen

Ein gelungener Ausflug der kfd-Herz Jesu nach Maria Laach.

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Am Dienstag, den 3.Juli, traf sich eine fröhliche Gruppe vor der Herz Jesu-Kirche, um sich, bei strahlendem Sonnenschein nach Maria Laach aufzumachen. Organisiert wurde dieser Ausflug von der kfd-Herz Jesu. Am Ziel angekommen, wurde die Gruppe von ihrem Guide empfangen, der sie sehr umfassend und kompetent während der Führung informierte.Die erste Station war der Waldfriedhof. Dieser wurde 1920 außerhalb des Klausurbereiches angelegt. Hier fanden Angestellte und Verwandte der Mönche ihre letzte Ruhe. Seitlich von der Abteikirche steht die neuromanische Kapelle, die Johanneskapelle, die 1864 erbaut wurde. Ihren Namen hat sie seit der Neugründung der Abtei durch die Beuroner Benediktiner im Jahr 1892. Das Schweizer Dach des Kirchleins ist Pater Mauricius Gisler zuzuschreiben, einem Angehörigen der Erzabtei Beuron, der im Kanton Uri (Schweiz) aufgewachsen war. Die Benediktinerabtei Laach war 1802 nach 700-jährigem Bestehen in Folge eines Säkularisationsedikts, von Napoleon unterzeichnet, aufgehoben worden. So wurden auch zwei Glocken nach St. Kastor in Koblenz, zum Einschmelzen, gebracht. Das leergeräumte und verlassene Kloster wurde französische und 1815 preußische Domäne. Der Jesuitenorden, der damals vor allem in Deutschland sehr an Zahl zunahm, suchte dringend nach einem großen Ordenshaus. In Laach, so glaubte man damals, hatte man eine ideale Möglichkeit gefunden. Heute wird die Johanneskapelle für Taufen und Hochzeiten genutzt.

Auch die Nikolauskapelle durften die Frauen der kfd Herz Jesu bestaunen. Der heilige Nikolaus, so konnten sie erfahren, ist nicht nur Schutzpatron für die Kinder, sondern auch für Studierende und Reisende. Der Turm der Nikolauskapelle ist romanisch, und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Schiff der Kapelle wurde 1757 erbaut.

Die Basilika spricht für sich. Beim Betreten des Kirchenraumes wird der Blick des Besuchers von dem großen Mosaikbild im Chorraum angezogen. Zwischen Kirche und Refektorium erstreckt sich auf der Westseite die historische Bibliothek, die aus den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts stammt, der Zeit, als die Jesuiten in Maria Laach waren. Die Bücherregale befinden sich in Holzgalerien auf drei Stockwerken, die durch eine gusseiserne Wendeltreppe in der Mitte des Raums erschlossen werden.

Die Bibliothek wurde 2015 renoviert und wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.„Die Uhr schlägt bumm“… einige der Teilnehmer konnten dann noch auf „Tuchfühlung“ mit den Abteiglocken gehen, hinauf zum Glockenturm. Diese Glocken konnten nicht nur ein riesiges Volumen aufweisen, damit verbunden auch die Klangstärke, sondern auch eigene Namen.

Die Zeit schritt mit riesigen Schritten voran. Es war nun später Nachmittag, und um 17.30 Uhr wurde die Gruppe – durch die Vesperglocke – zum Innehalten eingeladen. Vollgepackt mit vielen Informationen, aber auch mit trockenen Kehlen, machten sich die Frauen und Männer nun auf den Weg nach Mendig, zur dortigen Vulkanbrauerei. Alle waren sich einig. Es war ein gelungener Nachmittag. Man konnte die noch unberührte, weithin verschonte Landschaft genießen, die Abteikirche, eines der schönsten erhaltenen Bauwerke der Romanik im Rheinland, auf sich wirken lassen, und die Geschichte dieser Abtei erfahren.

Von allem schwingt etwas mit. Vor allem aber waren sie unterwegs, unterwegs auf der Suche nach tragenden Werten, die dem Leben Sinn verleihen.