Koblenz

Kreative Masken forderten handwerkliches Geschick

Foto: Ursula Hartmüller

Der Mainzer Chefmaskenbildner nahm tatkräftig am Unterricht Darstellendes Spiel am Hilda-Gymnasium teil.

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Día de los muertos, Ägypten, Venedig, Weltraum, afrikanisch, mundtot, Puppengesicht, Druck der Gesellschaft und viele andere Stichworte und Ideen, Assoziationen und Beobachtungen inspirierten den von Ursula Hartmüller geleiteten DS-Kurs 12 zum Konzipieren und Kreieren von höchst beeindruckenden Gesichtsmasken. Nicht zuletzt bewegte die Schüler dabei die Frage „Wer bin ich?“ und „Was verbirgt meine Alltagsmaske?“ Die ganze Aktion fand statt im Rahmen der Entwicklung einer szenischen Collage mit dem Arbeitstitel „Wir“ in einem Workshop mit Guido Paefgen.

Mal wieder war also der Chefmaskenbildner vom Staatstheater Mainz, mittlerweile Träger der Goldenen Maske, am Hilda-Gymnasium Koblenz. Dieses Mal ging es um das gemeinsame Herstellen von tragbaren Masken. Sie sind beim Spielen – je nach spielerischer Intention – auf- und absetzbar und bringen charakterliche und emotionale Facetten des Trägers zum Ausdruck, die die Alltagsmaske beziehungsweise das Alltagsgesicht nicht zeigt.

Foto: Ursula Hartmüller

Die Arbeit mit den Händen sowie das handwerkliche Geschick des Einzelnen spielte bei diesem Workshop sowieso eine überaus große Rolle. Da wurde zunächst die Maske auf den von Guido Paefgen mitgebrachten Gipsgesichtern mit Ton geformt. Nachdem dieser getrocknet war, wurde thermoplastisches Material darüber gezogen und vor dem Erkalten und Erstarren wieder mit den Händen in Hochgeschwindigkeit so zurecht gedrückt und modelliert, dass das Ergebnis möglichst genau den Vorstellungen der betreffenden „Hersteller“ entsprach. In einem letzten Schritt wurde die Maske wiederum nach eigenen Ideen bemalt oder auch beklebt, das Produkt gegebenenfalls vom „Chefmaskenbildner“ korrigiert und der „Maskenbildner“ beraten, die Maske aufprobiert, Träger und Maske fotografiert – und fertig. Eine unglaubliche Verwandlung könnte jedem einzelnen, der sich sein Kunstwerk am Ende des langen Tages auf das Gesicht setzte, bescheinigt werden. Dazu passende Frisur und Kostüm sollen dann im DS-Unterricht entwickelt werden.

Foto: Ursula Hartmüller

Unglaublich dabei die Geduld und der Überblick sowie die inspirierende Beratung des „Chefs“ aus Mainz. Und was eine Materialschlacht, was eine Aufräumerei hinterher, was eine Arbeit, was eine Anstrengung von Seiten aller Beteiligten. Gelohnt hat sich das Ganze allemal. Bei einer geplanten Präsentation wird mehr zu sehen sein.

Foto: Ursula Hartmüller

Ein Danke an „unseren Fotografen“ Sascha Kern, dessen Fotos den gesamten Entstehungsprozess der Masken begleitet und demnächst im Rahmen einer Ausstellung, die ein weitere Ebene der Beschäftigung mit Gesichtsmasken bietet, dokumentieren werden.

Stattfinden konnte die ganze Veranstaltung nur mithilfe der finanziellen Unterstützung der Buchhandlung reuffel, der EVM Koblenz, der Stiftung für die Jugend der Sparkasse Koblenz, und der Stiftung Kultur für Rheinland-Pfalz. Ein herzliches Dankeschön allen Sponsoren. Ursula Hartmüller