Koblenz

Menschen im Spagat zwischen Vergangenheit und Zukunft

Das Bild zeigt (von links) Lee Horre, Timo Holzem, Sven Berkau, Shadi Nseir und Kerstin Heinrich (LBZ).
Das Bild zeigt (von links) Lee Horre, Timo Holzem, Sven Berkau, Shadi Nseir und Kerstin Heinrich (LBZ). Foto: LBZ

Die Lesung von Gedichten aus dem „Poetry Project Berlin“ fesselten die Besucher im Koblenzer Landesbibliothekszentrum. Kunst und Texte von geflüchteten jungen Menschen.

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„Beginn des Lebens“, „Hoffnungslos“, „Liebe“ und „Einzige Sohn“ sind nur vier Titel von Gedichten, die Lee Horre und Timo Holzem am Donnerstag, 13. September, im Koblenzer Landesbibliothekszentrum (LBZ) vorgelesen haben. Im Rahmen der Veranstaltung „Flüchtige Poesie“ präsentierten die beiden Schüler der Schauspielschule Koblenz Gedichte, die beim „Poetry Project Berlin“ von geflüchteten jungen Menschen verfasst worden sind.

Die Texte handeln von Erlebnissen und Gefühlen vor, während und nach der Flucht. 65 Menschen an Bord des Bootes, das Kentern kurz vor der Küste Griechenlands, die Kälte des Wassers, das Untergehen von Kindern und der darauffolgende Aufenthalt im Krankenhaus sind nur wenige emotionale Einblicke, die Besucher während der Veranstaltung fesselten. Gekonnt untermalte Schauspielschüler Sven Berkau die Poesie mit gecoverten Titeln wie „summertime“, „cry me a river“, „fly me to the moon“.

Zum Abschluss der zweistündigen Veranstaltung waren die Besucher eingeladen, die Ausstellung des syrischen Künstlers Shadi Nseir zu betrachten. Eine Auswahl seiner Werke zeigte Menschen im Spagat zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie wollen den Schmerz ablegen und suchen nach einer neuen Lebensader, um Zukunft aufzubauen.

„Flüchtige Poesie“ war eine gemeinsame Veranstaltung des LBZ, der Schauspielschule Koblenz und des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Koblenz.