Arzheim

Mit Motorsäge, Schaufeln und Spaten das Biotop renaturiert

Foto: Dorfverschönerungsverein Arzheim

Vier Mitglieder des Arzheimer Dorfverschönerungsvereins waren mit Jagdpächter Knaup und seinem Team fleißig am Werk.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Ein Biotop ist laut Internetlexikon Wikipedia „ein bestimmter Lebensraum einer Lebensgemeinschaft (Biozönose) in einem Gebiet“. Ein „Feuchtbiotop ist ein Gebiet, das im Übergangsbereich von trockenen zu dauerhaft feuchten Ökosystemen liegt“. Meistens sind es Feucht- und Sumpfwiesen oder Moore mit einer ganz besonderen Flora und Fauna.

Im Arzheimer Wald in der Nähe einer Brücke über die B 49 oberhalb des Eggeberger Hofes hatte sich vor Jahren durch Oberflächenwasser auf wasserundurchlässigen Tonschichten in einer ehemaligen Kiesgrube ein kleiner See auf dem Kiesbett gebildet. Nach und nach haben sich Pflanzen und Tiere angesiedelt, und es ist ein intaktes Biotop entstanden. Um dieses noch zu vergrößern, wurde seinerzeit im Rahmen von Straßenbauarbeiten neben der Kiesentnahme ein Wall aufgeschüttet, um das Biotop vom noch auszubeutenden Gelände zu trennen. So entstand ein zusätzlicher Lärmschutz gegen die vorbeilaufende Bundesstraße. Die Randzonen wurden so bepflanzt, dass das Gebiet eine abgeschlossene Einheit darstellt.

Im Laufe vieler Jahre war das Gelände komplett zugewachsen mit Bäumen und Sträuchern, so dass die für ein solches Gebiet typische Besiedlung mit Pflanzen und Tieren zurückgedrängt wurde. Da Feuchtbiotope eine große Bedeutung für die Natur haben, unter anderem als Rast- und Überwinterungsplatz für Wasser- und Watvögel, war eine Renaturierung für den Arzheimer Dorfverschönerungsverein, zu dessen Tätigkeitsbereich nicht nur der unmittelbare Ortskern, sondern auch die Umgebung des Ortes gehören, schon lange in der Planung. Der trockene Sommer und Herbst dieses Jahres haben das Biotop ziemlich ausgetrocknet, so dass ein idealer Zeitpunkt für die Arbeiten gekommen war, weil man jetzt nicht knietief im Untergrund versinken konnte. So machten sich – nach Genehmigung durch Revierförster Dötsch – vier Vereinsmitglieder zusammen mit Jagdpächter Knaup und seinem Team mit Motorsäge, Schaufeln, Hacken und Spaten an die Arbeit und legten das Gelände in einigen schweißtreibenden Arbeitsstunden wieder frei, so dass das Biotop seinem Namen wieder gerecht werden kann – vorausgesetzt, es folgen noch ein paar kräftige Regengüsse, die auch den umliegenden ausgetrockneten Wald- und Wiesenflächen gut tun würden. Von dem überdachten Aussichtspunkt neben dem Biotop aus kann man dann in den nächsten Jahren hoffentlich wieder die typischen pflanzlichen und tierischen Bewohner beobachten.