Koblenz

Mit Nistkästen gegen den „stummen Frühling“

Foto: Eichendorff-Gymnasium Koblenz

Der Leistungskurs Biologie des Eichendorff-Gymnasiums setzen sich für den Naturschutz ein. Schon bald werden die ersten Singvögel in Koblenzern Gärten der Abiturienten ihre Familien gründen.

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Die Idee wurde bei einer Abendexkursion zur Weidelandschaft Schmidtenhöhe geboren – und jetzt in die Tat umgesetzt. Der Leistungskurs Biologie des Eichendorff-Gymnasiums zimmerte unter Anleitung seines Stammkursleiters Hansjörg Schütz für heimische Singvögel Nistkästen.

Ende Januar fanden bereits die schriftlichen Abiturprüfungen statt, aber der Fachunterricht geht noch gut einen Monat weiter. Hier ist es nicht immer einfach, die Motivation der jungen Abiturienten aufrecht zu halten. Da kam die Umsetzung des damaligen Gedankens gerade recht. Hinzu kommt, dass unsere Wohn- und Gartenlandschaft den Singvögeln kaum noch Nistmöglichkeiten gewährt. Durch vielfältige Gefahren unserer technisierten Welt sind die Tierbestände sehr stark zurück gegangen. Viele Vogelkundler sprechen deshalb schon heute warnend von einem „stummen Frühling“.

Ausgestattet mit Stichsäge, Bohrmaschine, Dachpappe und Nägeln trafen sich alle Schülerinnen und Schüler im Kunst- und Werkraum des Gymnasiums, um aus gebrauchtem Möbelholz oder gekauften Brettern alle elf Bauteile herzustellen. Und tatsächlich: nach drei Doppelstunden konnte der Leistungskurs stolz das Ergebnis präsentieren. Schon bald werden die ersten Singvögel, wie beispielsweise Blau- oder Kohlmeise, Gartenrotschwanz oder Kleiber in Koblenzern Gärten der Abiturienten ihre Familien gründen. Ein einziges Meisenpaar mit ihren Nachkommen verzehrt beispielsweise pro Jahr etwa 70.000 Raupen und 20 Millionen Insekten. Mit diesem aktiven Beitrag zum Naturschutz wirkt die zu Ende gehende Schulzeit sicherlich bei den Schülern, ihren Eltern aber auch bei ihrem Fachlehrer noch lange nach.