Koblenz

Opfer der NS-Herrschaft: Aufarbeitung hängt vom Engagement ab

Foto: Koblenz-Kolleg

Am Koblenz-Kolleg fand ein kundiger Vortrag zum Thema Rassenhygiene und Euthanasie der Nationalsozialisten mit Herrn Dr. Elsners statt. Die ehemalige Landesnervenklinik Andernach war maßgeblich am Tod vieler Menschen beteiligt.

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Herr Dr. Elsners kundiger Vortrag am Koblenz-Kolleg über die Verstrickungen der Landesnervenklinik Andernach (heute Rhein-Mosel-Fachklinik) mit den Nationalsozialisten war eine Bereicherung! In der Nacht, die den 80. Jahrestag der Reichspogromnacht markiert, widmete sich diese Veranstaltung unserer Schule des Zweiten Bildungswegs, die zum Abitur führen möchte, ebenfalls einem schrecklichen Kapitel der Zeit der NS-Zeit – der Unfruchtbarmachung und Tötung von geistig, seelisch und körperlich Kranken, auch bekannt als Eugenik und Euthanasie.

Wie Herr Dr. Elsner berichtete, gedenkt die Klinik in Andernach seit den 1990er Jahren den Opfern des Nationalsozialismus und damit auch den Opfern der „Rassenhygiene“ und der „Euthanasie“. In einer couragierten und kritischen Zivilgesellschaft in Andernach hat sich ein Gedenken an die Opfer, die zwangssterilisiert oder nach Hadamar in den Tod geschickt wurden, durchgesetzt. Die Landesnervenklinik Andernach war an den Entscheidungen über die Schicksale der Betroffenen direkt und indirekt beteiligt. In der letzten Phase der NS-Herrschaft starben auffällig viele Patienten in der Klinik selbst – mutmaßlich als Teil der so genannten „wilden“, da nicht mehr zentral organisierten, Euthanasie.

Foto: Koblenz-Kolleg

Herr Dr. Elsner stand für jenen wachsamen Teil der Zivilgesellschaft vor einem Publikum aus Schülern, Lehrern des Koblenz-Kollegs und einigen Gästen, über deren Kommen wir uns sehr gefreut haben. Ihm gebühren unser Dank und unsere Anerkennung für sein ehrenamtliches Engagement!