Koblenz

Politiker und Schülerschaft diskutierten

Der Bundestagsabgeordnete Josef Oster MdB besuchte das Staatliche Koblenz-Kolleg und stellte sich den Fragen der Schüler.

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Politiker und Schülerschaft diskutierten

Foto: Staatl. Koblenz-Kolleg und -Abendgymnasium

Am 30. April kam es auf Einladung unseres Sozialkundelehrers Herrn Dr. Heinz zum alljährlichen Besuch des direkt gewählten Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Koblenz am Staatlichen Koblenz-Kolleg. Aufgrund des Wahlergebnisses der Bundestagswahl 2017 besetzt diese Position der aus Zell an der Mosel stammende und nun in Koblenz lebende CDU-Politiker Josef Oster.

Herr Oster, der in der Nachfolge des langjährigen Koblenzer CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Fuchs zum ersten Mal das Koblenz-Kolleg besuchte, beschrieb zunächst seinen Lebenslauf und somit seinen Weg zum Bundestagsabgeordneten. Da auch er seine Fachhochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg erlangt hat, appellierte er an die Schülerschaft und forderte diese zur Leistungsbereitschaft auf. Herr Oster sprach den Parlamentarischen Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion an, welcher sich kurz zuvor über die neun sitzungsfreien Sommerwochen des Bundestags echauffiert hatte, um dann von dem anstrengenden Alltag eines Parlamentariers zu berichten. Er beschrieb detailliert die Arbeitswoche eines Abgeordneten in Berlin, von der Arbeit in den Ausschüssen bis hin zu den Plenarsitzungen, und betonte besonders die Arbeit vor Ort im heimischen Wahlkreis.

Im Anschluss kam es zu einer durchaus kontrovers geführten Debatte zwischen dem Politiker und der Schülerschaft, von der hier nur einige Punkte exemplarisch genannt werden sollen, die das ein oder andere Gemüt erhitzten.

Auf die Frage, was seiner Meinung nach gegen den wachsenden Populismus getan werden könne, sprach er soziale Netzwerke wie Facebook und deren Bedeutung, aufgrund des Bedeutungsverlusts der klassischen Medien, an. Einerseits betonte er die Wichtigkeit für Politiker via Facebook zu werben, andererseits warnte er davor, allein über solche sozialen Netzwerke seine Informationen zu beziehen, da diese die Nachrichten, die sie ihren Nutzern zukommen lassen, filtern.

Auf eine kritische Nachfrage bezüglich türkischer Angriffe auf Kurden in Syrien und deutscher Waffenlieferungen an die Türkei reagierte der Politiker ausweichend. Er sagte, der Einfluss Deutschlands auf die Türkei sei „überschaubar“ und betonte die Wichtigkeit der Türkei als Partner zur Friedenssicherung im Nahen Osten.

Die Thematik rund um das geplante „Polizeiaufgabengesetz“ des Landes Bayern entfachte eine hitzige Diskussion, bei der vor allem das Verhalten der Polizei während Großveranstaltungen von einigen Kollegiaten als problematisch bewertet wurde und in deren Verlauf der unter anderem im Innenausschuss des Deutschen Bundestags sitzende Politiker die erweiterten Befugnisse der Polizei sowie deren gesetzliche Stärkung vehement verteidigte. Kritisch betrachtet wurde auch der Umstand, dass Herr Oster sogar die Möglichkeit der Präventionshaft unterstützt.

Abschließend kann man sagen, dass der anderthalbstündige Abgeordnetenbesuch ein lehrreiches und meinungsbildendes Erlebnis für die Schülerschaft darstellte, auch wenn das Gros der Kollegiaten wohl nicht von dem Abgeordneten und den Zielen seiner Partei überzeugt werden konnte. Stefan Schmidt