Asterstein

Schulpartnerschaft mit Ruanda blüht

Foto: Gymnasium auf dem Asterstein

Das Astersteiner Gymnasiasten war zum 3. Mal direkt vor Ort. Achtklässler, Oberstufenschüler, Abiturienten und Eltern kamen in Kontakt mit der Landbevölkerung und staunten über die laufenden Projekte.

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„Beeindruckend“, „bewegend“ und eine „Erfahrung für das Leben“. Dies sind nur wenige der unzähligen Eindrücke, die die 20 Teilnehmer der Ruandafahrt des Gymnasiums auf dem Asterstein bereits nach wenigen Tagen vor Ort schildern.

„Wir machen hier keine Studienreise, dies ist eine Expedition“, so das einhellige Credo der Gruppe, die sowohl aus Achtklässlern, Oberstufenschülern als auch Abiturienten und Eltern bestand. Die Organisatoren Niko Neuser und Niko Straßburg, in Ruanda weiträumig unter NikOne und NikBeautiful ein Begriff, hatten nun bereits zum dritten Mal seit 2013 und 2015 ein umfangreiches 14- tägiges Programm auf die Beine gestellt. Mit 20 Koffern Hilfsgütern und Bildungsmaterialien im Gepäck, etwa Ausstattungen für die Gesundheitsstation von Sr. Uta Düll an der Grenze zu Burundi, Kleidung für die Armenschule in Kirenge und verschiedene Schulen und Projekte, die unter anderem mit Sportutensilien versorgt wurden, startete die Gruppe vom Frankfurter Flughafen aus.

Auf dem Programm standen der Aufenthalt in der Hauptstadt Kigali, inklusive einer Stadtbesichtigung und dem Besuch des Genozid Memorials, das Kandt Haus sowie der Besuch eines Straßenkinderfußballprojektes. Ein Tagesausflug führte die Teilnehmer an die Armenschule in Kirenge, die von der ehemaligen Vallendarer Schulleiterin Ursula Ohly betreut wird. Anschließend ging es über die ehemalige Königsstadt Nyanza zu Sr. Dr. Uta Düll an der Grenze zu Burundi. Dort standen Einblicke in die Gesundheitsversorgung auf dem Programm. Dr. Düll hat diese Gesundheitsstation vor zwei Jahrzehnten dort eigenhändig aufgebaut und ist die einzige praktizierende Ärztin für rund 30.000 Einwohner.

Zahlreiche Kontakte mit der Landbevölkerung, der Besuch eines Wohnhauses und das Gespräch mit Bauern brachten tiefgreifende Erkenntnisse. Grundlagen der Landwirtschaft wie sinnvolle Anbaumethoden an den steilen erosionsgefährdeten Hängen fanden ebenso Raum wie das gemeinsame Singen mit den zahlreichen Kindern, die dort spielten.

Für die weiteren Tage hatten die Organisatoren zahlreiche Programmpunkte am und auf dem Kivu-See, an der kongolesischen Grenze ausgemacht. Auch der Besuch des Sport- und Tanzprojektes Maison Jeunesse in Giseny beeindruckte die Teilnehmer. Sogar ein Zweitligafußballteam aber auch national bekannte Tanz- und Musikgruppen werden hier mit internationaler Hilfe betreut und gefördert. Durch die Vulkanregion ging es dann weiter nach Musanze, wo die Gruppe zu einer ruandischen Hochzeit eingeladen war. Ein unvergessliches Erlebnis, gerade weil zwei der Reiseteilnehmerinnen als Brautjungfern eine besondere Aufgabe hatten. Natürlich stand auch hier der Tanz wieder im Mittelpunkt. Über Kigali führte die Reise dann weiter ganz in den Osten Ruandas.

Unter freiem Himmel und inmitten von wilden Tieren schlugen die Astersteiner anschließend ihr Zeltlager auf. Mit einem Blick auf Tansania und dem Gebrüll der Löwen im Hintergrund endete dieser Abend erst spät am Lagerfeuer. Am frühen darauffolgenden Morgen startete die Gruppe bei Sonnenaufgang zu einer mehrstündigen Safari. Zebras, Antilopen, Krokodile, Flusspferde, Büffel und als Höhepunkt Elefanten säumten den Weg.

Die restlichen Tage verbrachten die Astersteiner dann bei ihrer Partnerschule, der Kagitumba High School in Matimba, drei Kilometer von der ugandischen Grenze entfernt. Nach einer offiziellen Begrüßung durch die ganze Schulgemeinschaft mit Tanz und Gesang, folgten der gemeinsame Schulbesuch und der Austausch von Unterrichtserfahrungen. Dr. Uta Wettlaufer-Zimmer vom Elternarbeitskreis hatte in Zusammenarbeit mit der Rheinischen Landesbibliothek Koblenz und engagierten Eltern kofferweise hochwertige englischsprachige Literatur für die Schulbibliothek in Matimba organisiert. Die mitgebrachten geographischen Karten und ein Globus wurden sofort im ruandischen Unterricht eingesetzt und ein gemeinsames Fußballspiel zwischen Lehrern und Schülern rundete die nun insgesamt fünfte persönliche Begegnung zwischen Asterstein und Kagitumba ab.

Auf der Rückfahrt stattete die Gruppe einem Projekt der Frauenkooperative einen Besuch ab. Rund 300 Frauen machen sich durch das Anfertigen hochwertiger Textilien unabhängig und sichern sich und ihren Familien ein ausreichendes Einkommen.

Nach 14 Tagen Aufenthalt in Ruanda stiegen die Astersteiner müde, aber überwältigt von unzähligen Erlebnissen, persönlichen Begegnungen und neuen und alten Freundschaften wieder in Kigali ins Flugzeug. Ein herzliches Dankeschön gilt den zahlreichen Spendern und Sponsoren, die diese Reise ermöglicht haben und den Koordinationsbüros der rheinland-pfälzisch ruandischen Partnerschaft in Mainz und Kigali.

Die Schulpartnerschaft zwischen dem Gymnasium auf dem Asterstein und der Kagitumba High School in Matimba besteht seit 2011. Seitdem haben bereits fünf persönliche Begegnungen, drei in Ruanda und zwei in Deutschland, stattgefunden. Weitere sind in Planung. Ein ausführlicher Reisebericht inklusive zahlreicher Fotos folgt. Für alle Interessierten findet am Donnerstag, 25. Oktober, um 18 Uhr ein Foto- und Filmabend an der Schule statt. Am darauffolgenden Montag, 29. Oktober, besucht der bekannte RPR Moderator Reiner Meutsch das Asterstein-Gymnasium zum Thema Entwicklungsarbeit.

Informationen erhalten Interessierte bei Niko Neuser oder Niko Straßburg sowie auf der Homepage www.gymansium-asterstein.de.