Sayn

Zahlreiche Teilnehmer lauschten den theologischen Ausführungen

Foto: Förderkreis Abtei Sayn

Wein und Leckereien bei der Weinprobe des Förderkreises Abtei Sayn mit dem Thema Petrus und Paulus.

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Der Förderkreis Abtei Sayn veranstaltete seine vierte Weinprobe mit Kalle Grundmann, dem in der ganzen Region bekannten Theologen und Wein- und Kulturbotschafter aus Koblenz zum Thema Petrus und Paulus. Erstmals fand die Probe im wunderschönen und bei heißem Wetter angenehm kühlen Kreuzgang der Abtei Sayn statt.

Foto: Förderkreis Abtei Sayn

Als die ersten der fast 90 Teilnehmer eintrafen, wurden sie mit einem 2017er Secco Rosé Muskattrollinger und Canapés, besonders natürlich alle Weinfreunde die ihren Namenstag feiern konnten, begrüßt. In seinem ersten Teil stellte Kalle Grundmann den Apostel Petrus vor, den einfachen Fischer vom See Genezareth, den Fels und Feuerkopf der frühen Kirche, manchmal wankelmütig, aber zuletzt doch treu. Zu ihm passte auch der trockene Riesling 2017, einem in alten Fässern aus Eiche bei kühler, spontaner Gärung gereifter Wein.

Zum Thema Paulus, dem intellektuellen gesetzestreuen Juden, erfolgreich und abgelehnt, programmatisch und pragmatisch sprach Kalle Grundmann die vielschichtige Art und Lebensweise, die Widersprüchlichkeit in der Betrachtung durch die anderen an. Aber auch er war in seiner Art der gebildete Überlieferer zahlreicher Briefe, die die Kirche in ihrem Entstehen und ihrer Entwicklung weiter voranbrachte. Ein aus bis zu 55 Jahre alten Rebstöcken 2016er Riesling von der Saar unterstrich mit viel Spiel und Finesse die Ausführungen zu Paulus.

Eine kleine Pause mit gefüllten Crêpes und verschiedenen Kräutercremes und Baguette stärkte dann die Freunde und Unterstützer des Förderkreises vor den nächsten Kapiteln der Geschichten zu Petrus und Paulus. Kalle Grundmann beschrieb jetzt die beiden Typen in ihrem Zusammenspiel beim Aufbau der Kirche. Er zeigte an einigen prägnanten Beispielen, dass es dabei häufiger auch einmal krachte, wenn diese besonderen Personen aufeinander trafen, ja knallten. Dennoch waren sie im Endeffekt von gleicher Bedeutung für die Kirche und zeigte die Vielfalt bei gleicher Grundeinstellung. Die Vielfalt in der Ausgestaltung bei gleicher Traube, nämlich dem Pinot noir aus dem Rheingau, zeigten auch die beiden Weine die zu diesem Thema getrunken wurden, einmal ein Blanc de noir, trocken aus 2016 und aus dem Jahr 2014. Beide Weine aus der Pinot noir Traube, einer im Stahltank ausgebaut besticht durch Frische und Eleganz, einer im Rheingauer Stückfass und Barriques rot ausgebaut zeigt ausgewogene Beerenfrüchte, vor allem Johannisbeere und Sauerkirsche, herrlich langlebig und finessenreich.

In seinem letzten Kapitel erklärt Kalle Grundmann ein beliebtes (Vor-)Urteil Petrus katholisch und Paulus evangelisch. Er führte die einfache, aber klare Darstellung der Kirche durch Petrus aus und die fast schon aufklärerische Sicht des Paulus, der deshalb häufig als evangelisch angesehen wird. Gerade auch der Unterschied in der Einbeziehung der Frau in die Entwicklung der Kirche wurde besonders deutlich. Dennoch stehen beide für die Bedeutung der Weltkirche ganz zentral und bei unterschiedlichen Wegen doch im Ziel vereint. Hierzu passten zwei Weine von der Saar, ein 2017er Riesling Kabinett mit feinen Aromen von Pfirsich, Limette, Honig und einer zarten Struktur angeboten und ein komplexer Riesling mit Aromen von Passionsfrucht, Pfirsich und süßen Zitrusfrüchten.

Zum Abschluss des gelungenen Abends wurde den Gästen noch Erdbeer-Panna-cotta und Melonensalat mit Parmaschinken serviert.