Hamm

Raiffeisen auch in der Kita schon ein Thema?!

Foto: Kita Leuchtturm

Kinder der Evangelische Kita „Leuchtturm“ in Hamm bekommen Einblicke in die Welt von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Der Wunsch, im Raiffeisenjahr 2018 das Thema auch für Kindergartenkinder interessant und verständlich zu machen, war uns ein großes Anliegen. Genossenschaftsverbände, Kreditgeber, Sozialreformer – Begriffe, die schwer kindergartentauglich zu verarbeiten sind. Doch ist es auch so, dass Raiffeisen sich besonders der Not der Kinder und deren Schulbildung angenommen hat. Er ließ Schulgebäude neu errichten oder renovierte alte Häuser so, dass es vielen Kindern möglich war die Schule zu besuchen und Bildung zu erlangen..

Foto: Kita Leuchtturm

Raiffeisen wurde in Hamm geboren und in unserer Kirche getauft und konfirmiert, genau die Kirche, in der viele „Leuchtturmkinder“ ebenfalls getauft wurden. Schon durch diese Gemeinsamkeit entsteht ein mit Emotionen besetztes Bild. Nicht irgendwer – irgendwo, sondern Raiffeisen ein Mann aus unserem Ort – aus unserer Kirchengemeinde.

Um den ersten Schritt ins Thema zu gehen luden wir die Autorin Frau Hauertmann ein, die das Bilderbuch „Benno, und Friedrich Wilhelm Raiffeisen“ geschrieben hat und als Amalie Raiffeisen verkleidet aus dem Buch vorlas. An diesem besonderen Morgen besuchte uns auch die Religionsgruppe von Frau Gerhards der Grundschule. Viele ehemalige „Leuchtturmkinder“ gehen in ihren Unterricht und freuten sich auf den Besuch in ihrer ehemaligen Kindertagesstätte. Gemeinsam mit den Grundschülern, denen Raiffeisen natürlich durch die Namengebung ihrer Schule sehr nah steht, sahen wir Kleidung und Gegenstände aus der Zeit des 19. Jahrhunderts. Frau Hauertmann verglich die Ideen Raiffeisens mit einem Leuchtturm, der seine Ideale in die ganze Welt getragen hat. Eine Metapher, die besonders unseren Kindern nah kam. Fragen der Kindergartenkinder und der Grundschüler waren schon durch die Altersspanne sehr unterschiedlich und konnten das Gespräch durchaus befruchten.

„Was wir alleine nicht schaffen, dass schaffen wir vereint“ so lautet eine Kernaussage von Raiffeisen und so sollte auch das Motto des diesjährigen Aktionstags „Außengelände“ im Monat April lauten. Viele Familien fanden sich mit Schaufel, Gartenschere und Pinsel an einem traumhaft schönen Freitagnachmittag ein, um das Gelände nach einem langen Winter gemeinsam auf Vordermann zu bringen. Neben Kaffee, Apfelschorle, Obst, Gemüse und Kuchen befassten wir uns auch hier mit dem Thema Raiffeisen. Auf Initiative des Neuwieder Stadtmarketings um Josef Zolk (ehemaliger Bürgermeister der VG Flammersfeld und stellvertretender Vorsitzender der Raiffeisengesellschaft) erhielten alle Kitas und Schulen im Kreis auf Wunsch ein Hochbeet geschenkt. „Vom Korn zum Brot“ heißt dieses Projekt, was den Jüngsten erlebbar machen soll, was Raiffeisen in seinen Grundgedanken wollte: „Nahrung für die hungernde Bevölkerung – gemeinsames Arbeiten – gemeinsame Anschaffungen, zum Nutzen aller.“

Wir säen Weizen in unser Hochbeet, um das Korn zu pflegen und ihm beim Wachsen zuschauen zu können. Nach der Ernte wird dann aus den Körnern Mehl gemahlen und in einem Backes zu Brot gebacken.

Unser Kindergartenpfarrer Dr. Klein, als Fachmann für Friedrich Wilhelm Raiffeisen, führte uns wenige Tages später durch die Ausstellung, die momentan im Kulturhaus zu bestaunen ist. Alte Fotos der Familie Raiffeisen und auch von Amalie, die den Kindern aus der Lesung bereits bekannt war, die Brille des sehkranken Raiffeisen, Fotos eines Backes, sein Pult, die Orgel und viele andere interessante Dinge wurden gezeigt und erklärt. Im Gästebuch durften sich die Kinder aus dem Geburtsort Hamm direkt hinter die Kinder der Kindertagesstätte Heddesdorf eintragen, wo er begraben liegt. Ein schöner Zufall und ein Kompliment daran, Raiffeisens Wirken und Botschaft auch als besonderes Relikt unseres Ortes an die nächste Generation weiter zu geben.