Siegen/Dortmund

„Viszeralmedizin 2018“ ein voller Erfolg

Kongresspräsident Professor Dr. Joachim Labenz aus Siegen eröffnete die Jahrestagung „Viszeralmedizin NRW 2018“ im Dortmunder Kongresszentrum.
Kongresspräsident Professor Dr. Joachim Labenz aus Siegen eröffnete die Jahrestagung „Viszeralmedizin NRW 2018“ im Dortmunder Kongresszentrum. Foto: Diakonie in Südwestfalen

Kongresspräsident Prof. Dr. Joachim Labenz zieht positive Bilanz – 20 Prozent mehr Besucher an zwei Tagen in Dortmund.

Lesezeit: 3 Minuten
Anzeige

Ein Fünftel mehr Teilnehmer, rund 200 Referenten und zahlreiche Workshops: Die zweitägige „Viszeralmedizin NRW 2018“ in Dortmund unter der Federführung von Kongresspräsident Professor Dr. Joachim Labenz aus Siegen war ein voller Erfolg. „Über das hohe Interesse und den großen Einsatz aller Beteiligten freue ich mich sehr“, bilanzierte der Medizinische Direktor des Diakonie Klinikums mehr als zufrieden.

Die 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Gastroenterologie in Nordrhein-Westfalen und die 185. Jahrestagung der Vereinigung Niederrheinisch-Westfälischer Chirurgen unter der Federführung der Kongresspräsidenten Professor Dr. Joachim Labenz (konservativ) aus Siegen und Dr. Karl-Heinz Bauer (operativ) aus Dortmund zählte 800 Besucher und damit 20 Prozent mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr in Köln. Diesem Erfolg und einem reibungslosen Ablauf trugen auch die rund 200 Referenten aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bei, die den Gästen im Dortmunder Kongresszentrum Frage und Antwort standen. Mit Ehrungen und Dankesworten nahmen die Jahrestagungen einen feierlichen Auftakt.

Für den Medizinischen Direktor am Diakonie Klinikum war das vergangene Jahr geprägt von intensiver Fleißarbeit, um das zweitägige Programm auf die Beine zu stellen – für den Siegener jedoch eine Aufgabe, die er gerne macht. Von seiner fachlichen Expertise, wissenschaftlichen Erfahrung und menschlichen Fähigkeit überzeugt, wählten Ärzte der Inneren Medizin in Nordrhein-Westfalen ihn zu der Präsidentschaft. „Ich schätze diese besondere Ehre sehr und danke meiner Familie für die Zeit, die sie mir für die Vorbereitungsphase gab“, sagte Labenz in seiner Ansprache.

Ob Symposien über neue medizinische Entwicklungen, Vorträge über aktuelle Forschungsergebnisse, wissenschaftliche Referate oder Videositzungen – den Ärzten und Medizinstudierenden wurde ein abwechslungsreiches Programm rund um Krankheiten des Magen-Darm-Trakts geboten, bei dem sie sich gegenseitig austauschten und auf den aktuellsten Stand der Medizin brachten. Darüber hinaus konnten die Besucher in zwölf Workshops praktisches Wissen erwerben und vertiefen. Dabei verfolgte Kongresspräsident Labenz drei besondere Ziele: „Wir wollten angehenden Medizinern unsere Erfahrungen weitergeben, erfahrene Kollegen über neue Entwicklungen informieren und die interdisziplinäre Zusammenarbeit ausbauen. Denn Krankheiten des Verdauungstrakts halten sich oft nicht an Fachgrenzen.“

Wie es gelingen kann, zum Wohle von Patienten fachübergreifend gemeinsam zu agieren, machte Labenz anhand des Refluxzentrums Siegerland deutlich. Dieses wird vom Diakonie-Klinikum, St. Marien-Krankenhaus Siegen und Medizinischen Zentrum am Siegerlandflughafen betrieben. Patienten mit andauerndem Sodbrennen und aufsteigender Magensäure (Reflux) finden in dem Zusammenschluss eine ideale Versorgungskomposition, in der Internisten mit Spezialisierung für Krankheiten des Verdauungstrakts, Chirurgen sowie Allgemein- und Ernährungsmediziner zusammen arbeiten, um Probleme zu klären und individuelle Therapiemaßnahmen einzuleiten. Vor dem Hintergrund durchgeführter Studien sagte Labenz in diesem Zusammenhang: „Bei einer Refluxkrankheit sind sogenannte Protonenpumpen-Inhibitoren zwar weiterhin die medikamentöse Therapie der ersten Wahl, allerdings haben etwa 30 Prozent der Betroffenen weiterhin Beschwerden.“ Reichen Medikamente nicht aus, können minimalinvasive operative Maßnahmen helfen. Diese stellten Professor Dr. Frank Willeke, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im St. Marien-Krankenhaus Siegen, und Dr. Konstantinos Zarras, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasivchirurgie im Marien Hospital Düsseldorf, vor.

Neben modernsten Diagnose- und Behandlungsmethoden unterschiedlicher Magen-Darm-Krankheiten stand die Qualität in der Medizin im Fokus: „Wenn Ärzte eine Diagnose stellen möchten, müssen sie ihren Patienten zuhören, mit ihnen reden und sie untersuchen und nicht nur dokumentieren. Dadurch wird viel Zeit investiert, die für den Patienten verloren geht“, sagte Professor Dr. Serban-Dan Costa, Direktor der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Magdeburg. Denn was für einen Arzt vor allem wichtig wäre, sei Engagement, Menschlichkeit und Erfahrung sowie mit anderen Ärzten zusammen zu arbeiten. „Was hat ein Patient davon, wenn Ärzte miteinander konkurrieren“, so Costa weiter.

Aus dem Diakonie Klinikum Jung-Stilling ebenfalls vertreten waren Sektionsleiterin der Allgemeinen Inneren Medizin Dr. Daniela Borkenstein, Sektionsleiter der Gastroenterologie Dr. Ali Kartal, die Oberärzte Dr. Rafique Rahimzai, Stelina Tsafaraki und Matthias Müller sowie die Assistenzärztinnen Dr. Dorothea Hof und Janina Baldus, die Workshops durchführten sowie Fälle und wissenschaftliche Daten aus dem Diakonie Klinikum Jung-Stilling präsentierten.