Waldbreitbach

WTS motiviert zum WesterwaldSteig-Wandern

Foto: Tatjana Steindorf

Teilnehmer kommen aus Köln wie aus Rennerod.

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235 Kilometer schön ist der WesterwaldSteig, der von Herborn (an der Dill) bis Bad Hönningen (am Rhein) reicht. Und der Westerwald Touristik-Service (WTS) will natürlich möglichst viele Menschen auf diesen Weg bringen. Das gelang auch auf Anhieb mit einem neuen Angebot, bei dem die insgesamt 16 Etappen nach und nach abgewandert werden.

Foto: Tatjana Steindorf

58 Teilnehmer trafen sich kürzlich in Waldbreitbach, um gemeinsam mit dem Bus zum Wanderstart nach Bad Hönningen zu fahren. Mehrere Wegepaten begleiteten sie, und die Managerin des WesterwaldSteigs, Barbara Sterr, ging auch mit.

Wandern verbindet Generationen

Foto: Tatjana Steindorf

Wie sieht nun der typische Wanderer aus? Ziemlich normal. Weder (Kleider-)Größe noch auffallende Accessoires geben bei den Teilnehmern Hinweise darauf, dass sie bei klirrender Kälte zwölf Kilometer bergab und bergauf gehen wollen. Die Alterspanne ist groß: Ein Mann erzählt, dass er bald 79 wird. Zwischen ihm und einer der jüngsten Mitwanderinnen liegen gut 50 Jahre.

Wegetechniker Josef Rüth führt die gut gelaunte Truppe von der Römerwelt Rheinbrohl aus, die gleich oberhalb von Bad Hönningen liegt, immer schön bergauf. Mit von der Partie ist Wegepate Peter Lehnert und weitere Kollegen wie Gottfried Lahr, Joachim Sawallisch und Martin Schmitz (neu dabei). Festes Schuhwerk ist von Vorteil, denn der Boden ist hart gefroren und jede Unebenheit ist zu spüren.

In der Gruppe zu wandern, stellt sich als sehr angenehm heraus. Plaudernd vergeht die Zeit wie im Nu. So kann man ganz locker verschiedene Leute kennenlernen. Eine freundliche „Moselanerin“, die jetzt im Westerwald wohnt, gibt Tipps, wo es in ihrer alten Heimat am Schönsten ist. Nachher stellt sich heraus, es ist Prisca Scharwat, die mit ihrem Mann, dem Bürgermeister der Stadt Rennerod, an der Wanderung teilnimmt.

Eine Frau aus Seelbach (bei Flammersfeld) erzählt von ihrer Leidenschaft zum Wandern. Sie ist möglichst oft unterwegs, meist mit ihren Freundinnen, erzählt sie. Um sie herum toben zwei Hunde, die sich dauernd vergewissern, dass sie Frauchen auch alles recht machen. Ein älteres Ehepaar berichtet vergnügt, dass es am liebsten um die 20 Kilometer läuft. Ein Naturliebhaber ist auch Rainer Lemmer aus Stockum-Püschen. Er fotografiert nicht nur gekonnt, er bietet auch geführte Wanderungen an, erzählt er. Zwischendurch weist er auf regionale Besonderheiten hin. Weitere Mitwanderer stammen aus Köln und sogar Hamm oder Vettelschoß (VG Linz). Einige Stöffel-Park-Mitarbeiterinnen sind ebenfalls dabei. Für sie ist die Wanderung auch eine Produktschulung, um Touristen besser beraten zu können. „Mit einem solchen Erfolg haben wir nicht gerechnet, wir sind als Ausrichter sehr zufrieden“, betont Rüth hinsichtlich der Resonanz.

Waldbreitbach ist von fern und nah ein besonderer Anblick

Ein Höhepunkt der Wanderung, die im Sonnenschein und unter blauem Himmel stattfindet, ist der Blick von der Malberghütte in das Wiedtal. Es ist malerisch gelegen. Auch beim Abstieg gibt es hie und da wundervolle Blicke auf Hausen und Waldbreitbach. Ein Mann, der gerade von der einmaligen Schönheit Afrikas schwärmt, wechselt bei dem Anblick nahtlos zur Bewunderung der hiesigen Landschaft über. Und einer Teilnehmerin aus Waldbreitbach geht das Herz auf, als ihr Heimatort zu sehen ist, da wird sie unversehens zur „Fremdenführerin“. Der Ort, wo die Waldbreitbacher Franziskanerinnen seit mehr als 150 Jahren ihr Mutterhaus haben und wirken, hat sich mittlerweile als Weihnachtsdorf und Krippendorf einen Namen gemacht – Krippenwege, Naturwurzelkrippe, Ausstellungen, Beleuchtung und vieles mehr gehören dazu. Sogar am Westerwaldsteig entlang sind einige kleine Krippen bis zum 2. Februar aufgebaut.

Zum Tempo gibt es unterschiedliche Meinungen. Für den einen hätte es zügiger sein können, andere hätten gerne mehr Zeit für den Limesturmnachbau, der am Wegesrand steht, gehabt. Doch es gelingt, den richtigen Schritt zwischen Marsch und Bummelei zu finden, denn die geplanten viereinhalb Stunden werden perfekt eingehalten. Wer mag, kann die Eindrücke bei einem weiteren Besuch vertiefen.

Einladung zum nächsten Termin

Alle Interessenten sind willkommen, auf dem WesterwaldSteig zu wandern. Die nächste geführte Tour ist am Samstag, 16. Februar. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr in der Kurstraße in Strauscheid. Mit dem Bus (5 Euro pro Person) geht es dann gemeinsam nach Waldbreitbach, von wo aus über 16 Kilometer nach Strauscheid gewandert wird (im Anstieg 630 Höhenmeter, im Abstieg 780). Dauer: circa sechseinhalb Stunden. Die Abschlusseinkehr (Selbstzahler) findet im Westerwälder Hof statt. „Wir sind offen für alle, die dazukommen“, lädt Barbara Sterr ein. Bitte anmelden bis Mittwoch, 13. Februar, beim Westerwald Touristik-Service, Kirchstraße 48a, 56410 Montabaur, Telefon 02602/30 010, E-Mail mail@westerwald.info

Alle weiteren Wandertermine sind hier zu finden: www.westerwald.info oder waellerland.de