Hundsbach

Erinnerungen in gemütlicher Runde ausgetauscht

Der Hundsbacher Jahrgang 1958/59 mit (von links) Reiner Köhler, Brigitte Krauß-Gehres geb. Schwenk, Marlene Prinzhorn geb. Forster, Heiderose Reidenbach geb. Peiter, Patricia Webb, Carmen Werle geb. Weichel, Rosel Wendel, Heike Ohmenzetter geb. Greulach, Doris Schmiel geb. Horbach, Ute Maurer und Joachim Heib.
Der Hundsbacher Jahrgang 1958/59 mit (von links) Reiner Köhler, Brigitte Krauß-Gehres geb. Schwenk, Marlene Prinzhorn geb. Forster, Heiderose Reidenbach geb. Peiter, Patricia Webb, Carmen Werle geb. Weichel, Rosel Wendel, Heike Ohmenzetter geb. Greulach, Doris Schmiel geb. Horbach, Ute Maurer und Joachim Heib. Foto: Jahrgang 1958/59 Hundsbach

Weißt du noch damals – Der Jahrgang 1958/59 der ehemaligen Volksschule Hundsbach traf sich am 10. November im Gasthaus Maurer.

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Deutschland im Wirtschaftswunder: Der Krieg war vorbei, eine neue Zeit hatte begonnen und die Menschen genossen das Wirtschaftswunder-Jahrzehnt. Die Fünfziger Jahre hatten endlich wieder Normalität gebracht nach der Zeit der wirtschaftlichen und politischen Ungewissheit. Man hatte genug zu essen, wieder ein Dach über dem Kopf und konnte sich der Zukunft widmen. Kein Wunder also, dass ab 1956 in Deutschland sehr viele Kinder geboren wurden, die später als die Babyboomer in die Geschichte eingingen. Dieses deutschlandweite Phänomen zeigte sich auch in einem kleinen Dorf wie Hundsbach, denn der Schuljahrgang 1958/59 zählte 13 Kinder. Eine stolze Geburtenrate angesichts der Einwohnerzahl!

Rosel Wendel präsentiert die selbst gebackene 60.
Rosel Wendel präsentiert die selbst gebackene 60.
Foto: Jahrgang 1958/59 Hundsbach

Hundsbach hatte übrigens ganz besonders unter den Folgen der schweren Bombardements gegen Kriegsende zu leiden, die dem kleinen Ort sehr zugesetzt hatten. Die Dorfkulisse war bis weit in die 60er Jahre geprägt von Einschusslöchern, baufälligen Häusern und Trümmergrundstücken. Übrigens alles tolle Spielplätze für die Dorfkinder, die ganz Hundsbach wohl als großen Abenteuerspielplatz empfanden – sehr zum Leidwesen der Eltern, die oft vergeblich vor den vielen Gefahren warnten. Nun, damals galt noch die Devise: Wer nicht hören will, muss fühlen! Und es wurde gefühlt: aufgeschlagene Knie, Brennnesseln an Armen und Beinen, verschrammte Gesichter, gebrochene Arme und Gipsbeine. Klar, dass sich auch im Gasthaus Maurer an viele kleine und große Abenteuer mit Schmunzeln erinnert wurde. Skurrile Einfälle, viele alte Bilder und lustige Umtriebe reizten zum Lachen. Doch das Jahrgangstreffen war nicht nur von nostalgischer Verklärung geprägt. Mit Schaudern wurde sich noch der selbst erlebten Prügelstrafen in der Grundschule erinnert, ebenso an bittere Armut und soziale Ungerechtigkeiten, die das Dorfleben jenseits vom Wohlfahrtsstaat damals geprägt hatten.

Das Treffen hatte übrigens Rosel Wendel organisiert, die zur Freude aller eine große 60 gebacken hatte, die lecker nach Donauwelle schmeckte. „Ich habe schon einige Treffen erlebt: mit Kollegen, Mitschülern von weiterführenden Schulen, ehemaligen Ausbildungsteams. Das tolle an dem Hundsbacher Jahrgangstreffen ist, dass wir uns alle von klein an vertraut sind, dass wir unsere Eltern und Großeltern und die Familienverhältnisse der einzelnen kennen. Vieles muss man gar nicht erklären. Auch wenn einige von uns weiter weg wohnen und in anderen Dörfern, in München oder in Frankfurt gelandet sind, so ist diese alte Vertrautheit zu jeder Zeit spürbar gewesen. Das war schon sehr berührend. Das kann halt nur erleben, wer eine Kindheit auf dem Land genossen hat!“, so Rosel Wendel stellvertretend für ihre alten Klassenkameraden. Und alt sind sie wirklich! Bis auf eine, die Anfang 1959 geboren wurde und ein Klassenkamerad, der leider verstorben ist, sind alle in diesem Jahr 60 geworden. Herzlichen Glückwunsch allen Geburtstagskindern!