Bad Kreuznach

Künstler zeigt seine neuen Skulpturen

Friedhelm Zöllner beschreibt Landrätin Bettina Dickes die Skulptur "Werteverfall".
Friedhelm Zöllner beschreibt Landrätin Bettina Dickes die Skulptur "Werteverfall". Foto: Beate Rohnstock

Ausstellung des Malers und Bildhauers Friedhelm Zöllner im Pädagogischen Landesinstitut.

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Der Westwälder Künstler Friedhelm Zöllner zeigt bis zum 21. Februar in beiden Häusern des Pädagogischen Landesinstituts (PL), Steinkaut 3 und Röntgenstraße 32, eine Auswahl von 44 seiner Skulpturen. Als Maler und Bildhauer hat sich Friedhelm Zöllner überregional einen Namen gemacht. Dr. Karla Weber, Leiterin der Abteilung 2 „Schulleitung und Schulentwicklung“ des PL, zeigte sich bei der gut besuchten Vernissage erfreut, dass die Veranstaltungshäuser durch eine künstlerische Ausstellung belebt werden. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage durch die international tätige Akkordeonsolistin Eva Zöllner aus Montabaur mit zwei Beiträgen mit ungewohnten Klängen, die gleichwohl großen Anklang fanden.

Auf dem Bild sind (von links )Dr. Karla Weber, Friedhelm Zöllner und Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer zu sehen.
Auf dem Bild sind (von links )Dr. Karla Weber, Friedhelm Zöllner und Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer zu sehen.
Foto: Beate Rohnstock

Der Titel der Ausstellung „Betriebsgeräusche der Seele“ leitet sich ab von dem Buch „Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer“ von Alex Capus. „Betriebsgeräusche der Seele“ ist nach Capus das, was jeder Mensch wahrnimmt, wenn der im „Weltgetümmel“ kurz innehält und ein bisschen auf sich achtet. Formen und Strukturen und deren Komposition sind für Zöllner eine Möglichkeit, einen solchen Prozess deutlich zu machen. Sie fördern Transparenz, Dialog, Auseinandersetzung. So versucht er, Wahrnehmungen in „naive optisch-strukturelle Codes zu übertragen“. Sein Anspruch ist ausdrücklich, nicht Kunst zu produzieren, sondern individuelle Wahrnehmungen als Einladung zum Dialog zu sehen. Das ist die Botschaft der Ausstellung.

Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Landrätin Bettina Dickes ließen es sich nicht nehmen, die Veranstaltung zu begleiten. Viele Besucher hatten der Witterung getrotzt und gaben sich lebhaft in den Dialog um die Skulpturen aus Metall und Holz ein. Dr. Karla Weber begrüßte als Hausherrin die Vernissagegäste mit einer kurzen Vorstellung des Künstlers, der in dem Gebäude mehrere Jahre als AQS-Referent gearbeitet hat. In seiner Einführung ging Zöllner in einem außerordentlich humorvollen Beitrag auf einen künstlerischen Weg und beschrieb die Intentionen und Verfahren bei der Skulpturenherstellung. Er sprach von der Notwendigkeit, „das Holz zu lesen“ und von der Notwendigkeit, die Möglichkeiten jeden Holzstückes zu erforschen und zu respektieren: „Mein Opa hat mich gelehrt: Das Holz hat immer recht“.

Er appellierte an die Gäste, den Dialog mit anderen Besuchern über die Skulpturen zu führen und nicht in stumme oder gar ehrfürchtige Haltung zu verfallen, sondern Auseinandersetzung zu üben und durch Innehalten bei der Betrachtung eben die Betriebsgeräusche der Seele zu empfinden und zitierte Christoph Schlingensief: „Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor irgend etwas stehen, das wir nicht gleich erklären können.“

Die Ausstellung ist während der Geschäftszeiten des Pädagogischen Landesinstituts bis zum 21. Februar zu sehen. Skulpturen können gegen eine, wie Zöllner es nennt: „Bearbeitungsgebühr“ außerordentlich günstig erworben werden.