Dierdorf

Über die Schattenseiten des Strebens nach Perfektion in Dierdorf referiert

Unter dem Motto „Perfekt ist nur halb so gut! Warum Frauen Mut zur Lücke haben sollten“ startete der dritte Frauentag der Verbandsgemeinde Dierdorf.

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Zu einem Frühstück mit Lerneffekt hatten Hella Holschbach, Vorsitzende des Deutschen Landfrauenverbandes Neuwied, Andrea Frorath, Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Dierdorf, und die Erzieherin Karin Gschiel geladen. An die 70 Frauen waren in die Alte Schule Dierdorf gekommen.

Mit viel Humor und spritziger Sprache referierte die Rhetoriktrainerin Katja Kerschgens über die Schattenseiten des Strebens nach Perfektion, eine Eigenschaft, die gerade bei Frauen weit verbreitet sei und sowohl ein Zeitfresser als auch ein Stressfaktor darstellt. Mit den wohlbekannten Leitsätzen „Keine halben Sachen machen“ oder „Das muss man richtig machen“ erzogen und groß geworden, neigten besonders Frauen dazu, alles perfekt machen zu wollen. Die Geduld mit sich selbst sei bei diesem Anspruch sehr gering, und Lob anzunehmen verbiete sich beinah von selbst. Diese alten Glaubenssätze durch „Das Gegenmittel zur Perfektion ist das Leben selbst“ zu ersetzen, bedeute weniger Stress und mehr Lebensqualität, Freiheit und Selbstbestimmung.

Mit dem dritten VG-Frauentag waren die Organisatorinnen von der Konzeption der bisherigen Frauentage, als eine Art „Frauenmesse“ abgewichen und freuten sich folglich umso mehr, dass auch dieses geänderte Angebot von den Frauen gut angenommen wurde. „Es ist immer ein Wagnis etwas, was gut gelaufen ist zu ändern“, so Andrea Frorath „aber der heutige Tag zeigt, dass die Mischung von kulinarischem Angebot und Vortrag ebenso wie die Frauenmesse Anklang findet“. „Und Frauen haben es mehr als verdient, sich bei einem leckeren Frühstück auszutauschen und inspirieren zu lassen “, ergänzt Hella Holschbach.

Auch 2019 wird es im Herbst voraussichtlich wieder einen Frauentag geben„, verrät Karin Gschiel, “da lassen wir uns dann wieder etwas Besonderes einfallen."