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„Weil es Hoffnung gibt“ – Hilfe für Flutopfer geht weiter

Foto: Jonas Weßler

Für Jonas Weßler ist Helfen nicht erst seit der Ahrflut ein Anliegen. Der junge Dierdorfer steht in enger Verbindung mit dem christlichen Hilfswerk „Hoffnungswerk“, das vorwiegend von evangelischen Freikirchen getragen wird. Seit dem 14. Juli 2021 ist für viele Menschen im Ahrtal nichts mehr wie vorher. Schon in den ersten Tagen waren viele Menschen dabei um vor Ort zu helfen.

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Das vielseitige Engagement wird seit September 2021 im Verein Hoffnungswerk e.V. gebündelt. Jonas Weßler lernte die Initiatoren kennen, als es darum ging, einen Bus des Missionswerkes umzubauen. Aus dem ehemaligen Linienbus sollte eine Anlaufstelle werden, ein Ort, an dem sich Menschen bei einer Tasse Kaffee eine körperliche Auszeit nehmen können und neben dem wärmenden Kaffee auch etwas bekommen, das Geist und Seele wärmt. Hierfür stehen unzählige freiwillige Helfer, die schon beim Ausbau des Busses zum Café tatkräftig mitgeholfen haben.

Der „Kaffeeklaaf“ steht inzwischen in Altenburg, einem Stadtteil von Altenahr in direkter Nähe zum Versorgerzelt an der Schule. Im Zusammenhang mit der Entstehung des Busses, dessen Einweihung unlängst in Rheinbach stattfand, halfen viele, vor allem junge Menschen mit und brachten sich bei der Hilfe ein. So auch Jonas, der im Anschluss gefragt wurde, ob er an einem weiteren Projekt mitarbeiten wolle. Die „real life guys“, Instagram-Stars mit der Mission, möglichst viele junge Menschen dazu zu bewegen, in die freie Natur zu gehen und Abenteuer zu erleben, aber auch Verantwortung zu übernehmen, wollten ebenfalls helfen.

Foto: Jonas Weßler

Das Projekt der „real life guys“ sollte noch einen Schritt weiter gehen als das des Missionswerks. Auch sie wollten einen Bus umbauen, dieser zweite umzubauende Bus sollte eine Anlaufstelle für die von der Flut betroffenen Menschen, aber auch Helfer werden. Und die real life guys wären nicht, was sie sind, wenn es nicht auch ein wenig crazy zugehen würde.

Foto: Jonas Weßler

Bei der Planung kam Jonas Weßler und das Familienunternehmen Weßler ins Spiel. „Normalerweise“ Experten im Bau von Eingangstüren, verfügten die Produktionsräume in Dierdorf über alles, was man für den „fachgerechten“ Umbau des Busses benötigte, bis hin zur Expertise im Umgang mit dem Werkstoff Holz.

Gesagt, getan. Der Bus ist am Start und wer seinen Fuß hineinsetzt, traut seinen Augen nicht. Statt einer Rückbank „thront“ eine Badewanne auf der Rückseite des einstigen Reisebusses. Ansonsten bietet das zum Schmuckstück umgebaute Hoffnungs-Vehikel Platz für viele Seelen, die Beistand und eine gute Tasse Kaffee brauchen.

Der Umbau

Jonas Weßler

Der Umbau

Jonas Weßler

Der Umbau

Jonas Weßler

Der Umbau

Jonas Weßler

Der Umbau

Jonas Weßler

Der Umbau

Jonas Weßler

In den ersten drei Tagen am Standort Bad Neuenahr besuchten mehr als 100 Personen den mit Theke und Sitzmöglichkeiten ausgebauten Treffpunkt. Hier kann man aktuell Mittwoch, freitags und sonntags ins Gespräch kommen und seine Seele öffnen, es kommen Geschichten ans Licht, für die es im täglichen Überlebenskampf kaum Zeit gibt. Nach wie vor sind die Menschen im Ahrtal überwältigt von der Hilfsbereitschaft ihrer Mitmenschen, aber wem die gesamte Existenz weggerissen wurde, dem fehlt es an so vielen Dingen, dass noch viel Zeit vergehen wird, bis alles wieder funktioniert.

Not gibt es an vielen Stellen und die Geschichten sind zuweilen belastend und gehen auch den Helfern und Zuhörern ans Herz. Ausgebildete Sozialpsychologen stehen zur Seite, wenn die Zuhörer ihrerseits mal ein offenes Ohr brauchen. Die Helfer sind inzwischen zu einem festen Ankerpunkt für die Menschen im Ahrtal geworden. So hat die Hilfsaktion „Hoffnungswerk“ seit einiger Zeit mehrere Bollerwagen im Ahrtal, die mit selbstgebackenem Kuchen durch die Straßen rattern und die Menschen mit etwas Süßem versorgen. Als diese Bollerwagen ausblieben, kam die sofortige Rückmeldung: „Wo bleibt Ihr? Wir brauchen Euch!“ Eine schöne Bestätigung für all jene die sich immer und immer wieder auf den Weg ins verwüstete Ahrtal machen und dort einen Funken Hoffnung säen. Immer unter dem Motto:

Weil es Hoffnung gibt!

Foto: Jonas Weßler