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Mosel

Zufall oder Problem: Wieso knallt es derzeit immer wieder im Schiffsverkehr auf der Mosel?

Nichts geht mehr: Ein Tankmotorschiff hatte sich am kürzlich bei Ediger-Eller festgefahren.  Foto: Ulrike Platten-Wirtz
Nichts geht mehr: Ein Tankmotorschiff hatte sich am kürzlich bei Ediger-Eller festgefahren. Foto: Ulrike Platten-Wirtz

Seit November häufen sich größere und kleinere Zwischenfälle mit Schiffen auf der Mosel. Bei gleich vier Havarien rammten sie Mauern, fuhren sich an Brückenpfeilern fest oder blockierten Schleusen. Nur Zufall oder gibt es hier ein tiefergehendes Problem? Die Rhein-Zeitung hat beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) in Koblenz nachgefragt.

Lesezeit: 2 Minuten
Zunächst einmal: Ja, die Schiffshavarien häufen sich in diesem Winter, und es kommt einem nicht nur so vor, heißt es von Andreas Oberegger, dem Leiter des Fachgebietes Schifffahrt am Standort Koblenz des Wasserstraßen- und Schifffahrtamtes Mosel-Saar-Lahn. Und es gibt sogar einen Faktor, der mit ein Auslöser für dieses Phänomen sein könnte: ...
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Havarien in den vergangenen Monaten

Vier Mal ist es seit November zu größeren und kleineren Zwischenfällen im Schiffsverkehr auf der Mosel gekommen.

Bruttig-Fankel, Dienstag, 21. November: Ein Frachter hat gegen 7 Uhr eine Spundwand sowie die Schleusenanlage in Fankel schwer beschädigt. Auch das Schiff selbst nahm Schaden, teilte die Wasserschutzpolizei mit. Bei der Einfahrt in den Vorhafen der Schleuse verfiel das Schiff wohl wegen der starken Strömung in Richtung Wehr. Trotz sofort eingeführten Notmanövers fuhr sich das Schiff zwischen den beiden Schleusenkammern fest. Am Bug des Schiffes entstanden ein Riss oberhalb der Wasserlinie und erhebliche Schäden an der Schleusenanlage.

Briedern, Samstag, 27. Januar: Ein Güterschiff hat gegen 10.40 Uhr die Ufermauer gegenüber von Briedern gerammt und über 15 Meter Länge zerstört. Der Radweg war zeitweise nicht nutzbar. Verletzt wurde bei dem Schiffsunfall niemand. Grund für den Unfall waren wohl die starke Strömung und eine Fehleinschätzung des Schiffsführers, hieß es von der Wasserschutzpolizei. Die Strömung sei äußerst tückisch und die Moselkurven in dem Bereich eng, hieß es auf RZ-Nachfrage. Immer wieder komme es deswegen an der Mosel in der Region zu ähnlich gelagerten Unfällen.

Lehmen, Freitag, 23. Februar: Gegen 12.30 Uhr kam es in der Schleuse Lehmen zu einer Havarie. Bei der Ausfahrt des Schiffes kam es auf Steuerbordseite zu einem Drahtbruch, durch den der sogenannte Schubleichter im Schleusevorhafen seitlich verfiel. Das Schiff blockierte anschließend die Durchfahrt an der Schleuse zwischen einem Leitwerk sowie der gegenüberliegenden Reiherschussinsel. Die Bergung am Samstag gestaltete sich zwar schwierig, doch das Schiff konnte freigeschleppt werden – trotz Hochwassers und starker Strömung.

Ediger-Eller, Mittwoch, 28. Februar: Die Polizei meldete ein Tankmotorschiff, das sich auf der Mosel festgefahren hatte. Gegen 9.30 Uhr habe sich der Schiffsunfall am Moselkilometer 74,200 im Bereich von Ediger-Eller ereignet. Das mit 2000 Tonnen Flüssigdünger beladene Schiff fuhr sich auf einem Längswerk, auf dem ein Pfeiler der Eisenbahnbrücke steht, fest. Die Eisenbahnbrücke wurde hierbei nicht beschädigt, Ladung ist nicht ausgetreten, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Für die Schifffahrt musste eine Sperre erhoben werden. Das Tankmotorschiff konnte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 29. Februar, freigeschleppt werden. fan

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