Sinzig/Witterschlick

Deutsche Steinzeug: Erste Erfolge im Sanierungsverfahren

Am Standort in Sinzig sind 194 Mitarbeiter beschäftigt.
Am Standort in Sinzig sind 194 Mitarbeiter beschäftigt. Foto: Jochen Stüber

Die erste Etappe in den Restrukturierungsverfahren für die Deutsche Steinzeug, die auch einen Standort in Sinzig betreibt, und die Tochtergesellschaft Agrob Buchtal ist geschafft. Wie das Unternehmen berichtet, hat das Amtsgericht Bonn die Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung zum 2. Mai eröffnet. Die Deutsche Steinzeug arbeitet derweil weiter an ihrer Sanierung und kann dabei erste Erfolge vorweisen.

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So steigt, wie sie berichtet, der Auftragsbestand stetig an und liegt aktuell deutlich über dem vergleichbaren Vorjahreswert. „Mehr denn je ist für uns heute wichtig, dass wir die vorhandenen Aufträge bestmöglich erfüllen und neue Bestellungen ins Unternehmen holen, um damit unsere Zukunft abzusichern“, so Vorstand Dieter Schäfer. Der gestiegene Auftragsbestand sei daher ein wichtiges und erfreuliches Signal.

Umsatz soll stabilisiert werden

Knapp 60 Prozent des Auftragsbestands auf dem deutschen Markt entfallen auf das Objektgeschäft. Bei Aufträgen aus dem Ausland beträgt der Anteil sogar 80 Prozent, da dort Großprojekte im Bereich Schwimmbadbau und Fassaden eine wichtige Rolle spielen. Nach aktuellen Marktzahlen sei die Unternehmensgruppe im Vergleich zu Herstellern, die stärker auf den Markt privater Bauherren ausgerichtet sind, weniger intensiv von der anhaltenden Investitionszurückhaltung betroffen, die vor allem den Wohnbau in die aktuelle Krise gestürzt habe, heißt es.

Dieter Schäfer, Vorstand der Deutschen Steinzeug
Dieter Schäfer, Vorstand der Deutschen Steinzeug
Foto: CHRISTIAN DAITCHE PHOTOGRAPHY/Christian Daitche

Trotz einer unverändert herausfordernden Marktlage will die Deutsche Steinzeug nach eigenen Angaben alle Anstrengungen unternehmen, um den Umsatz in den kommenden Monaten wieder zu stabilisieren. „Dass Architekten und Planer, Kunden und Verleger sich auch in der Sanierung auf die Deutsche Steinzeug und Agrob Buchtal als Partner verlassen, ist der bemerkenswerten Leistung unseres Vertriebs und dessen guten Beziehungen sowie unserem breiten Produktportfolio zuzurechnen“, betont Schäfer. „So können wir unsere Marken und Produkte auf dem Markt durch unser Know-how nach wie vor stärken und weiterhin erfolgreich am Markt agieren.“

Unternehmen zahlt Gehälter wieder selbst

Den Geschäfts- und Produktionsbetrieb hält die Deutsche Steinzeug an allen Standorten auch im eröffneten Verfahren aufrecht. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter, die in den vergangenen drei Monaten über das Insolvenzgeld abgesichert waren, trägt das Unternehmen nun wieder in voller Höhe selbst.

In den kommenden Monaten will die Deutsche Steinzeug die Sanierung weiter konsequent vorantreiben. Es liegen verschiedene Optionen auf dem Tisch und werden aktuell geprüft. Dazu zählt auch eine zielgerichtete Suche nach potenziellen Investoren, die das Unternehmen mit frischem Kapital unterstützen. Gespräche mit Interessenten würden bereits laufen, so das Unternehmen. Ziel der Verhandlungen sei es, in den kommenden Wochen konkrete Angebote zu erhalten und mit den Gläubigern abzustimmen. Parallel würden weitere interne Verbesserungen in den Produktionsabläufen sowie Anpassungen in den Unternehmens- und Kostenstrukturen geprüft, um die Deutsche Steinzeug und Agrob Buchtal effizient aufzustellen und wieder fit für die Zukunft zu machen. red