Es hat schon etwas von dem berühmten gallischen Dorf: die tapferen Bosenheimer Freibadkämpfer Asterix Hertel und Obelix Lorenz gegen die übermächtige und doch so ohnmächtige Stadt. Nur, dass der Kampf nicht mit Zaubertrank und Schwertern ausgefochten, sondern vor Gericht ausgetragen wird.
Pacta sunt servanda (Verträge müssen eingehalten werden): Wenn man den Eingemeindungsvertrag liest, muss ein Nichtjurist sagen: Die Chancen der Bosenheimer stehen gut. Auch wenn die Bestimmungen nicht ewig gelten, ein Zeitraum von sechs Jahrzehnten ist schon überschaubar. Und solange die Gewerbesteuereinnahmen aus der früheren Bosenheimer Gemarkung in die Stadtkasse fließen, gilt wohl: Das Freibad muss erhalten werden. Den Bosenheimern sei ihr kleines Bad gegönnt. Wirklich schlimm aber ist, dass das Vertauen zwischen Stadt und Stadtteilen komplett zerstört ist. Im Bosenheimer Fall, weil das Freibad jahrzehntelang vernachlässigt wurde. Die Fronten sind inzwischen so verhärtet, dass eine politische Entscheidung gar nicht mehr möglich ist. Die Politik hat nur die Wahl, das Bad zu erhalten, sonst klagen die Bosenheimer. Also müssen die Richter entscheiden. Beim Teutates!
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