Nicht die 2:3-Niederlage an sich, sondern die Art und Weise, wie der VfB Wissen am vergangenen Sonntag beim Rheinlandliga-Auswärtsspiel in Andernach schon früh alles aus der Hand gegeben hatte, verwundert Dirk Spornhauer auch einige Tage später noch.
„Wir hatten eine gute Stimmung und wussten, worauf es ankommt“, kam es für den Wissener Trainer umso überraschender, dass seine Mannschaft nach den Erfolgen gegen die Spitzenteams Schneifel (1:1) und Eisbachtal (2:1) sowie dem Kantersieg gegen Schlusslicht Niederroßbach (6:0) im so wichtigen Spiel beim Tabellennachbarn gedanklich nicht so richtig bei der Sache zu sein schien.
Das sollte am Samstag nicht noch mal passieren, wenn es daheim mit dem TuS Kirchberg (17.30 Uhr) gegen einen weiteren Gegner auf Augenhöhe darum geht, seinen Platz im dicht besiedelten Tabellenmittelfeld zu behaupten.
Es war nicht nur die knapp viertelstündige Phase zwischen dem ersten und dritten Gegentor, in der sich der VfB schon nach einer gespielten halben Stunde weit davon entfernt hatte, Zählbares mit an die Sieg zu nehmen. „Auch wenn wir es in der zweiten Halbzeit besser gemacht haben, konnten wir nicht an die vorherigen Leistungen anknüpfen“, vermisste Spornhauer die nötige Intensität im Spiel seiner Elf, die aktuell nur noch drei Punkte entfernt ist vom ersten Abstiegsplatz.
Insofern wäre es zu einfach, die kommenden beiden Aufgaben gegen die um einen Punkt besser dastehenden Kirchberger sowie das anschließende Nachholspiel am Mittwoch ebenfalls daheim gegen den Vorletzten Metternich als „wichtige Spiele“ hervorzuheben. In der momentanen Situation sind schlichtweg alle Spiele für den VfB von enormer Bedeutung. Allerdings scheinen die Gelegenheiten in den besagten Duellen freilich größer, sich ein dickeres Polster auf die Gefahrenzone zu erarbeiten.
„Die nächsten beiden Spiele sollten wir schon gewinnen“, übt Spornhauer leichten Druck aus auf seine Mannschaft, die ihrem Trainer in der Hinrunde mit einem 3:2-Erfolg in Kirchberg den perfekten Einstand bescherte. Auf dem heimischen Rasen werde es diesmal ein anderes Spiel, glaubt Spornhauer. Vielleicht eines, das seinen Mannen gegen die Kunstrasen-affinen Hunsrücker entgegenkommt? Die Kirchberger Bilanz nach der Winterpause ist bei sechs Punkten aus sechs Spielen ausbaufähig, zudem reist der Oberliga-Absteiger mit zwei Niederlagen im Gepäck an.
Personell wird Spornhauer annähernd der gleiche Kader wie zuletzt zur Verfügung stehen. Lediglich Tom Pirsljin ist beruflich eingebunden, ein Fragezeichen steht zudem hinter Til Cordes, der das Dienstagtraining wegen leichter Beschwerden vorsorglich abbrach.