Wissen. Das einzig Erfreuliche am vergangenen Spieltag dürften aus Sicht des VfB Wissen die Ergebnisse der Konkurrenz gewesen sein. Denn abgesehen vom FSV Salmrohr (0:0 in Kirchberg) punktete keiner der hinter den Siegstädtern platzierten Konkurrenten, sodass die Mannschaft von Dirk Spornhauer auf Tabellenplatz elf verbleibt mit weiterhin drei Punkten Vorsprung auf Platz 14, der eventuell noch den Abstieg bedeuten könnte. Und so stellt sich nach der 0:2-Niederlage beim Ahrweiler BC und vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den SV Rot-Weiß Wittlich die Frage, was schwerer wiegt: Trotz ordentlicher Vorstellung nicht mitgenommen zu haben von der Ahr oder die schwere Verletzung von Philipp Weber?
„Auf jeden Fall die Verletzung von Philipp“, muss Spornhauer nicht lange überlegen. Denn für den „absoluten Stabilisator bei uns im Zentrum“, wie der VfB-Coach die gewichtige Rolle des 25-Jährigen umschreibt, scheint die Saison gelaufen, nachdem er sich am Samstagabend den Ellbogen auskugelte. „Ein MRT steht aus, aber die Bänder im Arm sind mit Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen worden“, hat Spornhauer wenig Hoffnung, dass die entsprechende Untersuchung die schlimmsten Befürchtungen doch noch widerlegt.
Auch wenn die vom Tableau her ganz wichtigen Spiele gegen Salmrohr, in Wirges und gegen Tarforst erst danach kommen, so sind es gerade die Heimspiele, die der VfB im Kampf gegen den Abstieg nicht abschenken sollte – und somit auch das bevorstehende Duell mit dem starken Aufsteiger aus Wittlich, der sich trotz des „Habscheid-Bebens“ vor gut einem Monat stabil präsentiert, als Trainer Guido Habscheid und seine drei Söhne Moritz, Tim und Nils, die allesamt zum Kader gehörten (Letzterer sogar als Kapitän), auf einen Schlag das Handtuch warfen.
Vor allem der jüngste 2:1-Erfolg gegen Morbach sorgte für Aufsehen, als die Wittlicher bis weit in die Nachspielzeit zurücklagen, ehe Torwart (!) Philipp Berhard den Ausgleich (90.+7) und Gabriel Harig anschließend sogar noch den Siegtreffer (90.+8) erzielte.
Auch wenn Fußballer in der Regel gerne nur von Spiel zu Spiel schauen, hat Dirk Spornhauer einen groben Ergebnis-Plan für die nächsten Aufgaben im Sinn, der nicht weniger als zwei Siege in den anstehenden Heimspielen gegen Wittlich und Salmrohr vorsieht. „Dann wären wir bei 40 Punkten“, hofft der VfB-Coach auf das schnellstmöglich Erreichen dieser magischen Marke.
Dahin gehend trifft es sich gut, dass Tim Leidig nach Rotsperre wieder zur Verfügung steht, zumal er am ehesten die durch Webers Ausfall Vakanz vor der Abwehr beheben kann. Das könnte auch der offensiver ausgerichtete Luca Kirschbaum, den die Wissener zuletzt ebenso schmerzlich vermissten, der aber nun nach auskurierter Erkältung in die Startelf zurückkehren dürfte. Optionen bietet zudem die Rückkehr von Urlauber Felix Arndt.