++ 04:50 Rechtsruck unter Jungen: Sozialarbeiter warnen vor Sparkurs
Plus
Bad Kreuznach

Kreuznacher Stadtrat stimmt zu: Auch sarglos begraben lassen

Von Harald Gebhardt
In Bad Kreuznach sind künftig auch Bestattungen nach muslimischen Riten erlaubt.  Foto: dpa
In Bad Kreuznach sind künftig auch Bestattungen nach muslimischen Riten erlaubt. Foto: dpa

Auf dem Bad Kreuznacher Friedhof sind künftig auch Bestattungen nach anderen Beerdigungsriten möglich, etwa die sarglose Bestattung für Muslime. Eine entsprechende Änderung der Friedhofssatzung hat der Stadtrat jetzt mit großer Mehrheit bei drei Neinstimmen (Barbara und Kim-Kristin Schneider von der Parteilosen Fraktion sowie Michael Boos, SPD) beschlossen.

Lesezeit: 2 Minuten
Der Migrationsbeirat hat sich schon lange darum bemüht, dass auch die Bedürfnisse von Bürgern muslimischen Glaubens in der Friedhofssatzung Berücksichtigung finden. Bevor der Rat aber die Neufassung beschloss, führte ein Antrag von Barbara Schneider, die bisherige Satzung beizubehalten, zu einer längeren Kontroverse. In ihrer Begründung führte sie an, dass die Religionsfreiheit ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Der Islam kennt keine begrenzten Ruhe- und Liegezeiten

Ditib-Vorsitzender Cihan Sen begrüßt, dass die Beerdigungen künftig nach islamischen Riten möglich sind. Daher ist er den Verantwortlichen der Stadt dankbar. Bisher war der Bedarf eher gering, informiert Sen.

Denn die Türken der ersten und zweiten Generation hätten oft noch so starke Wurzeln in ihre türkische Heimat, dass sie auch dort begraben wurden. Bei der dritten und vierten Generation sei das anders.

Sen: „Das sind Menschen, die hier geboren wurden und auch hier beerdigt werden möchten.“ Sen bewertet es positiv, dass sich der Migrationsbeirat mit der Ditib über deren Vorstellung einer islamischen Beerdigung ausgetauscht habe. Sen: „Die Stadt Bad Kreuznach hat sich sehr bemüht.“

Für Muslime gebe es nur die Erdbestattung. Dahinter stehe der Gedanke, der auch dem Christentum nicht fremd sei, dass der Körper aus der Erde komme und wieder in die Erde zurückkehre. Während sich der Körper auflöse, gehe die Seele in einen neuen Körper über. Auch hier gebe es Anklänge zum Christentum; so heiße es bei Thomas von Aquin, „dass die Seele nur vom Leib her denkbar ist“.

Da in Bad Kreuznach festgesetzte Ruhe- und Liegezeiten gelten, werden Muslime wohl die Gräber ihrer Angehörigen über diese Zeit hinaus von der Stadt erwerben. Sen: „Schließlich kennt der Islam keine begrenzten Ruhezeiten.“ bj

Meistgelesene Artikel