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Bad Kreuznach

Ditib-Gemeinde hat ein Problem: Bei Moscheeplänen nicht mit offenen Karten gespielt

Von Harald Gebhardt
Dieses Grundstück gehört dem Ditib-Bundesverband. Damit hat die türkische Regierung mittelbar Einfluss auf alle Entscheidungen. Foto: Carsten Zillmann
Dieses Grundstück gehört dem Ditib-Bundesverband. Damit hat die türkische Regierung mittelbar Einfluss auf alle Entscheidungen. Foto: Carsten Zillmann

Ist auch die Kreuznacher Ditib-Gemeinde ein verlängerter Arm Erdogans? Ihr Vorsitzender Cihan Sen hat dies immer wieder energisch dementiert. Und hat jetzt ein massives Glaubwürdigkeitsproblem.

Lesezeit: 4 Minuten
An die „Ditib-Türkisch islamische Gemeinde Bad Kreuznach, vertreten durch Herrn Cihan Sen“ schickte die Kreuznacher Bauverwaltung am 18. April 2016 den positiven Bauvorbescheid zu der Bauvoranfrage zwecks des Neubaus einer Moschee mit Kulturzentrum und Gebetsräumen. Jetzt kam heraus: Eigentümer des Grundstücks im Gewerbegebiet am Grenzgraben ist nicht der Ditib-Ortsverein, sondern ...
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Vertrauen verspielt: Carsten Zillmann zum Wirbel um das Ditib-Grundstück

Cihan Sen hat in der Moschee-Debatte nie gelogen. Er war aber auch nicht ehrlich. Wer Offenheit verspricht, darf einen entscheidenden Fakt nicht verschweigen. Er muss ihn proaktiv kommunizieren.

Sen wurde oft nach Quellen der Finanzierung und struktureller Einflussnahme des Ditib-Dachverbands – und damit mittelbar der türkischen Regierung – befragt. Er antwortete dabei stets wahrheitsgemäß – soweit das in monetären Dingen überprüfbar ist. Dass er nie über die Eigentümerverhältnisse befragt wurde, ist nicht seine Schuld. Dass er über sie geschwiegen hat schon. Sen ist zu klug, um nun glaubhaft zu versichern, er habe das „Detail“ für unwichtig gehalten. Er hat es bewusst verborgen, um (noch) unangenehmeren Diskussionen zu entgehen.

Die Populisten stürzen sich nun auf ihn. Das hätten sie aber sowieso getan. So hat die Ditib-Gemeinde aber auch Vertrauen bei vielen offenen Menschen verspielt.

E-Mail: carsten.zillmann@rhein-zeitung.net

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