Plus
Emmerzhausen/Rennerod

Stegskopf: Kehrt die Bundeswehr bald zurück?

Von Daniel Weber
Dieses Rettungszentrum stellte das Sanitätsregiment 2 „Westerwald“ im Rahmen der Übung „European Challenge 2020“ im unterfränkischen Hammelburg auf. Um den Aufbau und Betrieb größerer mobiler Sanitätseinrichtungen unter realitätsnahen Bedingungen üben zu können, will der in Rennerod stationierte Verband schnellstmöglich auf Teilflächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes auf dem Stegskopf zurückgreifen.
Dieses Rettungszentrum stellte das Sanitätsregiment 2 „Westerwald“ im Rahmen der Übung „European Challenge 2020“ im unterfränkischen Hammelburg auf. Um den Aufbau und Betrieb größerer mobiler Sanitätseinrichtungen unter realitätsnahen Bedingungen üben zu können, will der in Rennerod stationierte Verband schnellstmöglich auf Teilflächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes auf dem Stegskopf zurückgreifen. Foto: Sanitätsdienst der Bundeswehr/Grueterich

Als Ende 2013 auf dem Truppenübungsplatz Daaden der Schießbetrieb eingestellt wird, geschieht dies mit einer letzten Sprengung. „Die Bundeswehr sagt Tschüss mit einem lautem Knall“, titelt die RZ – und kaum jemand zweifelt damals daran, dass mit der Verabschiedung der letzten Soldaten das Ende der fast 100-jährigen Militärgeschichte auf dem Stegskopf besiegelt ist. Doch nun deutet sich, achteinhalb Jahre später, eine Rückkehr an.

Lesezeit: 5 Minuten
Denn offenbar steht die Bundeswehr davor, den Stegskopf „zurückzuerobern“ – zumindest teilweise. Das in Rennerod stationierte Sanitätsregiment 2 „Westerwald“ will – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der weltpolitischen Lage – dort Flächen für die „einsatzbezogene Ausbildung“ nutzen, erläutert der Kommandeur, Oberstarzt Dr. Sven Funke (58), im Gespräch mit unserer Zeitung. Hintergrund: ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Sanitätsregiment 2 „Westerwald“: Vielfältige Aufgaben und Einsätze im In- und Ausland

Das Sanitätsregiment 2 zählt zu den ältesten Verbänden der Bundeswehr. Es wurde 1956 aufgestellt, 1957 zunächst nach Koblenz und 1969 in die damals neue Alsberg-Kaserne Rennerod verlegt. 1960 war man mit der Erdbebenhilfe in Marokko am ersten Auslandseinsatz der Bundeswehr beteiligt.

Es folgten zahlreiche weitere Einsätze: im Ausland zum Beispiel 2005 nach dem Tsunami in Indonesien oder 2014/15 im Kampf gegen Ebola in Liberia, im Inland etwa 2007 mit der Bereitstellung eines mobilen OP-Containers für die Kinderklinik in Siegen oder zuletzt 2021 bei der Flutkatastrophe an der Ahr.

Neben der humanitären Not- und Katastrophenhilfe zählen natürlich die sanitätsdienstliche Unterstützung der Landes- und Bündnisverteidigung sowie das nationale und internationale Krisenmanagement zu den Aufgaben des Regiments, das seit 2008 den Beinamen „Westerwald“ trägt. Mit Fachpersonal und entsprechendem Ausbildungsauftrag kümmert sich der Verband nicht nur um Aufbau und Betrieb mobiler Rettungszentren und Lazarette, sondern auch um Patiententransporte zu Land und zu Luft sowie um notfallmedizinische, chirurgische, intensivmedizinische und klinische Versorgung von Verletzten in Einsatzgebieten und im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz.

Personal wird nicht nur für laufende weltweite Missionen (z.B. Litauen, Mali, Irak) abgestellt, sondern auch regional auf Ebene der Bezirks- und Kreisverbindungskommandos (etwa bei der Hilfeleistung in der Corona-Pandemie). Derzeit verfügt das „SanRgt 2“ über rund 1500 Kräfte (1000 in Rennerod, 500 in Koblenz), davon ist etwa ein Fünftel Gesundheitsfachpersonal; mit rund 30 Prozent ist der Frauenanteil im Regiment relativ hoch. Es gibt etwa 100 Medizinstudierende an den Universitäten Marburg und Gießen. Kommandeur ist seit 2018 Oberstarzt Dr. Sven Funke. daw

Kreis Altenkirchen
Meistgelesene Artikel